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Das
gemeinsame
Ideal.
gebildet, aus der organischen Natur sind wenigstens die
constructiven Formen nicht entlehnt, das Gesetz der
Schwere und die Natur des todten willenlosen Steins
herrscht
ausschliesslich
und
ist
HUT
wunderbar
belebt.
Die Frage, 0b jenes Organische im Sinne der organischen
Natur auch der Architektur zusage, ob es dem leblosen
Stoffe nicht als unnatürlich widerstrebe, 0b nicht jener
freie, mehr geistige als natürliche Organismus des grie-
chischen Gebäudes eine höhere Schönheit habe, ist hier
nicht zu ergründen, aber wohl ist die Bemerkung an ihrer
Stelle, dass es mit der harmonischen Ausbildung des In-
nern im Zusammenhange steht. Denn jenes antike Ge-
setz ist abschliessend, es dient dazu das Menschenwerk
von dem Umgebenden zu sondern. Die feine Verschmel-
zung und Durchdringung des Entgegenstehenden, Welche
allein dem Innern eine wahr-hafte Einheit geben kann,
entspringt nicht aus diesem Gesetze. Ihm ist die strenge,
grade Horizontallinie, die feste, unangreifbare Mauer,
eigen; der Innenbildung das Aufsteigen, die Wölbung,
die Sonderung verticaler Theile. Dort herrscht die völ-
lige Gleichheit, hier die Mannigfaltigkeit, dort die enge
Reihe, hier die intermittirende, welche die einzelnen
Glieder löst und die gelösten nur wieder zu Gruppen
verbindet. Dies Princip des Innern, das ich hier nur an-
deuten darf und das im Folgenden seine Erläuterung und
seinen Beweis von selbst finden muss, dieser, wenn ich so
sagen darf, organische Organismus verbunden mit dem
Grundplane der Basilika giebt das architektonische Ideal
des Mittelalters. In der Basilika war der Gedanke des
Innenbaues
noch
durch
die beibehaltenen
Formen
der
tiken Kunst gelähmt und entstellt.
zu brechen und umzudeuten, durch
Diese immer mehr
andere lebensvolle