Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Das 
gemeinsame 
Ideal. 
gebildet, aus der organischen Natur sind wenigstens die 
constructiven Formen nicht entlehnt, das Gesetz der 
Schwere und die Natur des todten willenlosen Steins 
herrscht 
ausschliesslich 
und 
ist 
HUT 
wunderbar 
belebt. 
Die Frage, 0b jenes Organische im Sinne der organischen 
Natur auch der Architektur zusage, ob es dem leblosen 
Stoffe nicht als unnatürlich widerstrebe, 0b nicht jener 
freie, mehr geistige als natürliche Organismus des grie- 
chischen Gebäudes eine höhere Schönheit habe, ist hier 
nicht zu ergründen, aber wohl ist die Bemerkung an ihrer 
Stelle, dass es mit der harmonischen Ausbildung des In- 
nern im Zusammenhange steht. Denn jenes antike Ge- 
setz ist abschliessend, es dient dazu das Menschenwerk 
von dem Umgebenden zu sondern. Die feine Verschmel- 
zung und Durchdringung des Entgegenstehenden, Welche 
allein dem Innern eine wahr-hafte Einheit geben kann, 
entspringt nicht aus diesem Gesetze. Ihm ist die strenge, 
grade Horizontallinie, die feste, unangreifbare Mauer, 
eigen; der Innenbildung das Aufsteigen, die Wölbung, 
die Sonderung verticaler Theile. Dort herrscht die völ- 
lige Gleichheit, hier die Mannigfaltigkeit, dort die enge 
Reihe, hier die intermittirende, welche die einzelnen 
Glieder löst und die gelösten nur wieder zu Gruppen 
verbindet. Dies Princip des Innern, das ich hier nur an- 
deuten darf und das im Folgenden seine Erläuterung und 
seinen Beweis von selbst finden muss, dieser, wenn ich so 
sagen darf, organische Organismus verbunden mit dem 
Grundplane der Basilika giebt das architektonische Ideal 
des Mittelalters. In der Basilika war der Gedanke des 
Innenbaues 
noch 
durch 
die beibehaltenen 
Formen 
der 
tiken Kunst gelähmt und entstellt. 
zu brechen und umzudeuten, durch 
Diese immer mehr 
andere lebensvolle
	        
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