Verschiedene
Style.
Ausserdem giebt es aber noch eine dritte Klasse von
Gebäuden, welche keinem der beiden andern Style ganz
angehören, sondern von beiden etwas haben, entweder
durch wirkliche Mischung der Formen oder doch durch
Beibehaltung romanischer Details neben einer schon dem
Gothischen zugewendeten Tendenz. Man hat daher, da
alle diese Gebäude der Zeit angehören, wo der gothi-
sche Styl sich zu entwickeln begann, von einem Ueber-
gangs- oder Transitionsstyle gesprochen, von
andrer Seite aber dagegen erinnert, dass dieses Schwan-
ken zwischen zwei verschiedenen Principien nicht den
Namen eines Styls verdiene. Das ist denn auch in so
weit völlig gegründet, als nur die romanische und die gothi-
sche Bauweise den Grad innerer Stätigkeit besitzen, der
es gestattet, sie mit dem Namen eines Styls zu bezeich-
nen. Allein auch sie tragen diesen Namen nicht mit
demselben Rechte wie die griechischen Ordnungen; sie
sind nicht so abgeschlossen und unveränderlich, und
selbst der gothische Styl, obgleich auf einem sehr eigen-
thümlichen Constructionsprincipe fussend und weniger
wechselnd wie der romanische, umfasst doch sehr
Continent anwendbar. Der Name des Germanischen, den man
neuerdings gewählt hat, erweckt denn doch einen falschen Neben-
begriü, weil er an die alten Germanen erinnert, deren schlichter Sinn
von diesen künstlichen Formen sehr weit. abliegt. Auch ist im g0-
lhischen Style ebensowolal ein romanischer, wie in der romanischen
Architektin der nordischen Völker ein germanischer Bestandlheil,
"Hd das Wort würde daher eher die beiden Style dieser Völker
im Gegensatz gegen die italienische Architeklur des Mittelalters, MS einen
der beiden Style bezeichnen. Endlich sind die Ausdrücke des Ogi-
Valstyls, wie die Franzosen sagen, oder des spitzbogellstyls
nicht minder bedenklich, da sie einzelne Eigenschaften herallshßbe";
die das VVesen des Styls nicht erschöpfen. M311 läsSt 65 daher am
besten beim Alten und behält den Namen bei: d" Wenigstens das
Herkommen für sich hat.