Verschiedene
Style.
in Ausführung kamen. Allein da die Arbeit eine gemein-
same war, so ist die Baugeschichte jedes Landes nur
ein willkürlich begränztes Fragment der gesammten,
innerlich zusammenhängenden Geschichte. Die nationa-
len Verschiedenheiten gehören daher nicht in die allge-
meine Schilderung der Architektur, sondern finden ihre
Stelle erst in der chronologischen Erzählung, je nachdem
eines oder ein anderes der Völker mehr in den Vorder-
grund der Geschichte tritt. Nur dort kann das reiche
und anziehende Bild mannigfaltiger Wechselwirkungen in
diesem Völkerverbande vorgelegt werden.
Eine Ausnahme ist indessen zu machen. Die nordi-
schen Völker, Deutschland, England und Frank-
reich bilden den eigentlichen Schauplatz dieser archi-
tektonischen Thätigkeit; Skandinavien und Spanien
schliessen sich daran an. Italien dagegen nimmt eine
abgesonderte Stellung ein; es erfährt wohl Einflüsse von
jenen, aber mit geringer Empfänglichkeit für den innern
Geist des Strebens, aus dem sie hervorgingen. Es trägt
ein, wenn auch noch nicht entwickeltes, Selbstgefühl in sich
und geht einen selbstständigen Gang. Diese Verschieden-
heit Italiens von jenen andern Ländern ist übrigens nicht
bloss kunstgeschichtlich, sondern findet sich auch in an-
dern geistigen Beziehungen, man ist stillschweigend ge-
Wölmt, wenn man vom Mittelalter spricht, dabei vor-
Zllgsweise an die nordischen Länder zu denken. Auch
ich werde daher zunächst nur von diesen spreellell und
die gesammte Kunstgeschichte Italiens im Mittelalter
Später gesondert betrachten.
In diesen nordischen Ländern unterscheiden wir schon
bei oberflächlichem Ueberblicke zwei Sehr Verschiedene
Klassen von Gebäuden; die eine hat noch mehr aus der