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Die
Eucyklopädie.
unparteiisch. S0 endlich in seine Gegenwart gelangt, be-
merkt er, dass viele Zeichen der ilahen Ankunft des
Antichrists vorhanden seien, zählt diese ausführlich auf,
und schliesst mit der Beschreibung des jüngsten Ge-
richtes.
Für eine Zeit, die das Bedürfniss "kritischer Sichtung
und Feststellung noch nicht hatte, war diese Arbeit in der
That von grossem Werthe. Sie gewährte einen Ueber-
blick, hob die Beziehungen der Dinge untereinander und
zum Ganzen heraus, und erleichterte es bei späterer Ent-
deckung neuer Einzelheiten, den Gesichtspunkt zu
linden, unter welchem sie zu betrachten waren. Auch
giebt der Verfasser, obgleich er oft sein System nur wie
ein Fachwerk behandelt, in dem alles Material unterge-
bracht werden müsse, doch in Uebergängen und Zusam-
menstellungen manche Andeutung, die von Künstlern und
symbolischen Schriftstellern nicht unbenutzt blieb. End-
lieh diente es zur Bestärkung im Glauben, dass man auf
so umfassende Werke, als auf begründete Zeugnisse von
der Einheit des Alls, hinweisen konnte. Allein tiefere
Geister konnten sich dabei nicht beruhigen. Diese Zeugnisse
waren doch nur menschliche, unzuverlässige, und genüg-
ten umsoweniger, als die wichtigsten Fragen dabei un-
beantwortet blieben.
Sie schlugen daher einen andern Weg ein , sich die
volle Anschauung des göttlichen Wesens zu verschaffen,
den Weg der Mystik. Sie erwarteten nicht neue Offen-
barungen, sondern hielten dafür, dass das grosse Welt-
geheimniss bereits offenbart sei, sie suchten die Ursache
des Nichterkennens nur in uns, in unserer Weise des
Denkens und Fühlens oder in unserer moralischen Schuld.
Daher
traten
sie
mit
der Behauptung
auf?
dass
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