Die
Encyklopädie.
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Politik, mit Einschluss des Rechts, endlich die Mechanik
rechnet, wo allerlei Nachrichten von Kleidern, Bauten,
Kriegführung aus antiken Schriftstellern beigebracht wer-
den. Die Medicin macht den Uebergang zu den theo-
retischen Doctrinen, weil sie Beiden angehört. Ihr folgt
,die Physik, die Mathematik, die Musik und endlich, als
das Ziel aller Weisheit, die Theologie.
Die Historie (die dritte grosse Abtheilung) be-
ginnt mit einem Auszuge aus der Schöpfungs- und Natur-
lehre, geht dann zu den Patriarchen über und findet bei
den Söhnen Noah die Gelegenheit zu einem geographi-
schen Ueberblicke. In der ferneren Erzählung der altte-
stamentarischen Geschichte werden die wichtigsten 'l'hat-
sachen der heidnischen Welt eingeschaltet. Namentlich
sind ihre Dichter und Philosophen mit Blumenlesen aus
ihren Werken und Uebersicht ihrer Systeme aufgeführt.
Diese Auszüge werden bei den Lateinern umfassender
und schliessen sich so unbefangen an die heiligen Her-
gäxige an, dass die Legende der Jungfrau Maria zwi-
schen Virgil und Horaz zu stehen kommt. Fortan giebt
denn die Geschichte der römischen Kaiser den chronolo-
gischen Faden, an den sich die christlichen Apostel und
Märtyrer, die Kirchenväter und ihre Lehren, aber auch
Excerpte aus profanen Schriftstellern anreihen. So geht
der Verfasser in das Mittelalter über , wo dann die Hel-
densage, Utherpendragon und Artus, Ganelon und die
Schlacht von Roncevalles, andrerseits aber auch manche
Wundergeschiehten ihre Stelle erhalten. Die Kreuzzüge
erscheinen merkwürdigerweise keinesweges als ein sehr
bedeutendes Ereigniss, der Autor weiss viel von unrei-
nen Beweggründen zu sagen, auch ist er bei den Käm-
pfen der deutschen Kaiser mit den Päpsten ziemlich