Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Dämonische 
Wesen. 
niemals in wahrer Gestalt, da er sich meistens nur im 
nächtlichen Dunkel zeigte, so behielt auch diese Vor- 
stellung etwas Schwankendes. 
An die Engel und Teufel reihte sich eine grosse 
Schaar anderer Mittelwesen, die man sich weniger mächtig 
als jene, aber doch, wenigstens in einzelnen Kräften, 
mächtiger wie Menschen vorstellte. Ohne Zweifel 
stammten sie grossentheils aus heidnischer Zeit. Es ist 
natürlich, dass der Glaube an fabelhafte Wesen, welcher 
durch viele Generationen geheiligt ist, nicht sogleich 
mit der Bekehrung schwindet. Man wagt es nicht, die 
Berichte der Vorfahren als blosse Einbildungen zu ver- 
werfen, man fasst sie nur anders auf, man läugnet die 
Göttlichkeit, nicht die Existenz jener Phantome. So 
hatten selbst die Kirchenvater sich gegen die antiken 
Götter verhalten, sie sprachen von ihnen als von feind- 
lichen Dämonen und gestanden ihnen daher sogar ein 
iibermenschliches Wesen zu i). Ebenso verfuhren die 
Apostel der germanischen Heiden, sie liessen die Be- 
kehrten die Götter abschwören, und erhielten diese da- 
durch in der Erinnerung des Volkes, das dann in der 
Lehre von Engeln und 'l'euf'eln einen Anhaltspunkt fand, 
um diese hergebrachten Gestalten mit seinen christlichen 
Begriffen in Verbindung zu bringen. In diesen aus dem 
Naturcultus der heidnischen Zeit herstammenden Sagen 
war die Eigenthümlichkeit der Gegenden ausgeprägt; 
was sich in Berg und Thal, an Strömen und in Sümpfen 
nächtlich regte, was in Heerden und Häusern Räthselhaftes 
von-fiel, war hier gestaltet und poetisch ausgeprägt, und 
Volks 
des 
können, wenn die Vorslellalng de 
geslellt gewesen wäre. 
Ü _Eine Reihe von Beispivlen 
nicht 
schon 
vorher fest- 
Piper 
bei 
118.
	        
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