Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Verfall 
des 
römischen 
Reichs. 
Segnen aufgehoben, in der linken die Schlüssel haltend, 
dargestellt ist. Sie ist in Bronce gegossen und unter- 
scheidet sich in künstlerischer Beziehung von den bessern 
Arbeiten der spätem Römerzeit so wenig, dass man ge- 
neigt gewesen ist, den Körper für eine vorchristliche 
Arbeit zu halten, der nur der Kopf des Heiligen aufge- 
setzt sei, was indessen durch die Uebereinstimmung des 
Ganzen wiederlegt wird. Der griechischen Inschrift zu- 
folge, welche sich ehemals auf ihrer Basis befand, darf 
man vermuthen, dass sie ein Geschenk sei, das ein 
byzantinischer Kaiser oder Grosser im fünften Jahrhundert 
der Peterskirche, in der sie sich noch jetzt befindet, ge- 
macht habe in). Die andere, eine Marmorbildsäule des 
guten Hirten im Vatican, ist ebenfalls noch von guter 
Arbeit und nicht ohne Ausdruck. ä 
Die Gemälde der Katakomben verrathen noch 
sehr deutlich ihren Ursprung aus den heidnischen Wand- 
malereien. Sie bestehen aus einzelnen Bildern in ange- 
messenen Einfassungen, welche durch Arabeskeil oder 
Linien mit einander zu einem Ganzen verbunden sind. 
Da die senkrechten Wände überall von Leichenbehältern 
durchschnitten sind, so gewährte die Decke der kapellen- 
artigen Gemächer die einzige Stelle für grössere Malereien. 
Die Anordnung ist hier ziemlich gleichbleibend die eines 
Kreises, in dessen Mitte sich ein Bild, wiederum in kreis- 
förmiger oder auch in acht- oder viereekiger Einfassung, 
belindet , während ringsumher vier oder acht kleinere 
Bilder in halbkreisförmiger oder dem Viereck sich nähern- 
der Einfassung stehen. Die Zwischenräume sind dann 
durch geometrische Linien oder durch Blumen, Frucht- 
körbe, Delphine, Genien und ähnliche arabeskenartige 
Platner in 
Beschr. 
Roms 
176.
	        
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