80
Verfall
des
römischen
Reichs.
Segnen aufgehoben, in der linken die Schlüssel haltend,
dargestellt ist. Sie ist in Bronce gegossen und unter-
scheidet sich in künstlerischer Beziehung von den bessern
Arbeiten der spätem Römerzeit so wenig, dass man ge-
neigt gewesen ist, den Körper für eine vorchristliche
Arbeit zu halten, der nur der Kopf des Heiligen aufge-
setzt sei, was indessen durch die Uebereinstimmung des
Ganzen wiederlegt wird. Der griechischen Inschrift zu-
folge, welche sich ehemals auf ihrer Basis befand, darf
man vermuthen, dass sie ein Geschenk sei, das ein
byzantinischer Kaiser oder Grosser im fünften Jahrhundert
der Peterskirche, in der sie sich noch jetzt befindet, ge-
macht habe in). Die andere, eine Marmorbildsäule des
guten Hirten im Vatican, ist ebenfalls noch von guter
Arbeit und nicht ohne Ausdruck. ä
Die Gemälde der Katakomben verrathen noch
sehr deutlich ihren Ursprung aus den heidnischen Wand-
malereien. Sie bestehen aus einzelnen Bildern in ange-
messenen Einfassungen, welche durch Arabeskeil oder
Linien mit einander zu einem Ganzen verbunden sind.
Da die senkrechten Wände überall von Leichenbehältern
durchschnitten sind, so gewährte die Decke der kapellen-
artigen Gemächer die einzige Stelle für grössere Malereien.
Die Anordnung ist hier ziemlich gleichbleibend die eines
Kreises, in dessen Mitte sich ein Bild, wiederum in kreis-
förmiger oder auch in acht- oder viereekiger Einfassung,
belindet , während ringsumher vier oder acht kleinere
Bilder in halbkreisförmiger oder dem Viereck sich nähern-
der Einfassung stehen. Die Zwischenräume sind dann
durch geometrische Linien oder durch Blumen, Frucht-
körbe, Delphine, Genien und ähnliche arabeskenartige
Platner in
Beschr.
Roms
176.