Verfall
des
römischen
Reichs.
dung von sitzenden und stehenden, von vor- oder zurück-
tretenden Figuren, oder die Erscheinung dieser Figuren
selbst, ihre Nacktheit oder Bekleidung und dergleichen
ihnen eine gewisse Aehnlichkeit und Verbindung leihet
Nicht selten ist die ganze Langseite oder auch wohl der
ganze Sarkophag nur mit der Darstellung Christus und
seiner Jünger geschmückt. Auch dann aber ist die sym-
metrische Anordnung vollständigst durchgeführt, so dass
der Heiland in der Mitte auf einem Hügel erhöht steht,
während die Apostel unter Bogen gruppirt sind. Einige
Male finden sich auf jeder Seite des Erlösers zwölf Jün-
ger, wo dann die Gruppen an den Seitenflächeil und der
Rückwand fortgesetzt sind; auf der einen Seite des Hei-
landes, und zwar auf der zu welcher sein Gesicht geneigt
ist, sind dann auch diese Jünger zu ihm hingewendet
und halten sämmtlich die Rechte empor, wie im Eifer
der Erwiederung; auf der andern blicken sie entschiedener
nach vorn, während bei jedem Paare der eine die Rechte
predigend aufwärts hält, der zweite sie auf die Schrift-
rolle legt. Es scheint, dass man hiedurch die Jünger,
welche beim Leben des Herrn sein Antlitz schauten, von
denen unterscheiden wollte, welche nach seinem Tode
mit dem Evangelium in der Hand die Völker belehrten.
Auch bei dieser Beziehung ist aber die symmetrische
Anordnung unverkennbar. Beispiele für diese Regeln der
Anordnung gewähren unter andern zwei berühmte Sar-
kophage, welche auch dadurch wichtig sind, dass sie
bekannten vornehmen Römern angehören, beide noch aus
dem vierten Jahrhundert, der eine der des J unius Bassus
4') Beispiele bei Aringhi in grosser Zahl. Vergl. auch den
Sarkophag im Museum zu Arles (de Canmoilt, cours d'Antiqu. Partie
b". p. 204 und pl. 94.)