Christliche
Sarkoplmage.
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Gewöhnlich bestehen diese einzelnen Compositionen
nur aus drei Figuren, wenigstens im Vorgrunde, so dass
die Hauptperson die Mitte einnimmt. S0 wird Christus
oder Petrus stets von zwei Knechten zum Gefangniss
geführt, David steht zwischen zwei Löwen und Löwen-
wärtern. Auch da wo der Gegenstand nicht eine belie-
bige Zahl der Nebenpersonen gestattete, ist der Anord-
nung ein ähnlicher Rhytmus gegeben. So steht Abraham
in der Mitte, neben ihm kniet Isaak, hinter welchem ein
Knecht steht, auf der andern Seite ist das Opferlamm
gezeigt und die Hand Gottes, welche Abrahams aufge-
hobenes Schwert zurück hält. So nimmt bei dem Sünden-
falle der Baum die Mitte ein, während Adam und Eva zu
beiden Seiten stehend). Jede einzelne Darstellung cou-
centrirt sich auf diese Weise und sondert sich von den
andern ab. Dabei sind ferner alle Gestalten ganz oder
fast ganz in der Vorderansicht gezeigt, der letzte Ueber-
rest der Profilconstruction des Reliefs ist also verschwun-
den und es zeigt sich vielmehr eine Anordnung nach
einem symmetrisch-malerischen Princip.
Auch in der Art wie die einzelnen Compositionen
auf der Fläche des Sarkophags zusammengestellt sind,
zeigt sich dieselbe symmetrische Rücksicht. Sie sind
immer in ungrader Zahl, das mittlere Bildwerk gewöhn-
lich etwas breiter und voller, so dass es sich als die
Mitte auszeichnet, während die beiden nächsten und dann
wieder die beiden entfernteren mit einander correspondi-
ren, und zwar nicht durch ihren Inhalt, der vielmehr dabei
gar nicht berücksichtigt zu sein scheint, sondern durch
ihre Form, so dass entweder die Anordnung, die Verbin-
S. Beispiele auf dem Sarkophage
Aginc. Sc. t. G. n. 5.
des Junius Bassus,
Aringhi