Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Gegenstände 
altchris tlichen 
der 
Kunst. 
der phrygischen Mütze bedeckt, die Leier im Arme und 
darauf spielend, unter Bäumen sitzt, während Löwen und 
Kameele sich herandrängen und Vögel auf den Zweigen 
ihm zuhören. Wir würden zweifeln , ob diese , ihrer 
symbolischen Beziehung nach zwar leichtverständliche 
Darstellung wirklich den Heiland bezeichne und 0b sie 
christlich sei, wenn sie nicht öfter in den Katakomben 
und mit andern ausschliesslich christlichen Gegenständen 
verbunden gefunden wäre. 
Ueberblicken wir den Kreis dieser Bildwerke, so 
leuchtet sogleich ein, dass auch hier das symbolische 
Element überwiegend ist. Nicht solche Erzählungen sind 
herausgehoben, welche in der Geschichte der göttlichen 
Führung des auserwählten Volkes oder in der des Erlö- 
sers die WVendepunkte bilden, sondern solche, Welche 
eine, leichte Deutung gestatten, und zwar die Deutung 
auf einen bestimmten Kreis christlicher Lehren. Be- 
merkenswerth ist dabei, dass auf die geheimnissvollen 
Dogmen, auf das Sühnopfer Christi, auf die Trinität, auf 
die apokalyptischen Visionen, endlich auf alles, was nach- 
her gebraucht wurde, um den Sieg der Kirche zu feiern, 
überall noch nicht hingewiesen ist. Alles deutet vielmehr 
auf die Heilswahrheiten, welche dem Einzelnen die wich- 
tigsten und erfreulichsten sind, und auch dies auf eine 
milde Weise. An unsre Sündhaftigkeit wird zuweilen 
erinnert (Adam und Eva, Petri Verläugnung, vielleicht 
Pilatus), Gebot und Gehorsam werden eingeschärft (die 
Gesetztafeln, Abrahams Opfer), der Vorzug der Folgsa- 
men wird gezeigt (Abels und Kains Opfer). Vor allem 
aber wird die Hoffnung rege gehalten, auf Hülfe in der 
Gefahr (Nßall, Daniel, die Jünglinge im feurigen Ofen, 
das rothe Meer); auf wunderbare Heilung (die Kranken
	        
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