Gegenstände
altchris tlichen
der
Kunst.
der phrygischen Mütze bedeckt, die Leier im Arme und
darauf spielend, unter Bäumen sitzt, während Löwen und
Kameele sich herandrängen und Vögel auf den Zweigen
ihm zuhören. Wir würden zweifeln , ob diese , ihrer
symbolischen Beziehung nach zwar leichtverständliche
Darstellung wirklich den Heiland bezeichne und 0b sie
christlich sei, wenn sie nicht öfter in den Katakomben
und mit andern ausschliesslich christlichen Gegenständen
verbunden gefunden wäre.
Ueberblicken wir den Kreis dieser Bildwerke, so
leuchtet sogleich ein, dass auch hier das symbolische
Element überwiegend ist. Nicht solche Erzählungen sind
herausgehoben, welche in der Geschichte der göttlichen
Führung des auserwählten Volkes oder in der des Erlö-
sers die WVendepunkte bilden, sondern solche, Welche
eine, leichte Deutung gestatten, und zwar die Deutung
auf einen bestimmten Kreis christlicher Lehren. Be-
merkenswerth ist dabei, dass auf die geheimnissvollen
Dogmen, auf das Sühnopfer Christi, auf die Trinität, auf
die apokalyptischen Visionen, endlich auf alles, was nach-
her gebraucht wurde, um den Sieg der Kirche zu feiern,
überall noch nicht hingewiesen ist. Alles deutet vielmehr
auf die Heilswahrheiten, welche dem Einzelnen die wich-
tigsten und erfreulichsten sind, und auch dies auf eine
milde Weise. An unsre Sündhaftigkeit wird zuweilen
erinnert (Adam und Eva, Petri Verläugnung, vielleicht
Pilatus), Gebot und Gehorsam werden eingeschärft (die
Gesetztafeln, Abrahams Opfer), der Vorzug der Folgsa-
men wird gezeigt (Abels und Kains Opfer). Vor allem
aber wird die Hoffnung rege gehalten, auf Hülfe in der
Gefahr (Nßall, Daniel, die Jünglinge im feurigen Ofen,
das rothe Meer); auf wunderbare Heilung (die Kranken