Gegenstände
der
altchristlichen
Kunst.
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Felsen
hervorruft
oder
die
Gesetztafeln
V01]
der
Hand
des Herrn empfängt; der Durchgang durch das rothe
Meer. Selten kommt Hiob vor; David mit der Schleuder,
soviel ich finde, nur ein Mal. Besonders häufig sind die
Darstellungen des Propheten Daniel in der Löwengrube,
der drei Jünglinge im feurigen Ofen; dann Elias Himmel-
fahrt oder seine Vision des Todtezifeldes. Vor allem beliebt
ist die Geschichte des J onas; die verschiedenen Momente
derselben, wie er in der Kürbislaube schläft, von dem
Fische verschlungen, und wieder ausgeworfen wird, kom-
men meistens neben einander, öfter auch einzeln, in un-
zähligen Wiederholungen vor, sie dürfen fast nicht fehlen.
Man sieht, dass die bedeutsame Form dieses dWunders,
die dreitägige Verborgenheit im dunkeln Schoosse des
räuberischen Thiers und die endliche Befreiung die Ge-
müther besonders bewegte; Christus selbst hatte ja schon
eine symbolische Hindeutung auf seine Geschichte darin
gefunden.
Bei den Darstellungen des neuen Testaments ist
es auffallend, dass die Momente, welche uns als die wich-
tigsten erscheinen und welche das Leben Christi histo-
risch begränzen, niemals auf den frühern-Bildwerken vor-
kommen, so namentlich alle Momente des Leidens, die
Kreuzigung, die Dornenkrönung, die Verspottung. Nur
Christus vor Pilatus, oder auch wohl (obgleich nicht
deutlich) die Gefangennehmung Christi findet sich einige
Male. Ebensowenig sind die Momente, Welche mehr
das Leben der Jungfrau berühren, die Verkündigung,
Heimsuchung, Flucht nach Aegypten dargestellt. Die
Geburt des Erlösers sehen wir einige Male auf Sarko-
phagen, die jedoch einer etwas spätern Zeit anzugehören
scheinen, ebenso die Anbetung der Könige. Aus den