Verfall
des
römischen
Reichs.
Zeichen christlicher Zuversicht und Freude, die Krone
oder der Kranz, gleichbedeutend mit der Palme als Sie-
gespreis, das Pferd, das segelnde Schilf, die Fussstapfen-Ü,
wahrscheinlich als Hindeutungen auf die Lebensreise oder
den siegreich beendeten Wettlauf christlichen Strebens,
der Fels, als Sinnbild der Festigkeit, der Krug, als Er-
innerung an die Liebesmahle oder vielleicht an die Taufe,
sind dann andre leicht verständliche Symbole im).
Besonders diese einfachsten Gegenstände finden wir
auf den Grabsteinen der Katakomben unzählige Male
wiederholt. Gewöhnlich ist die Zeichnung ebenso wie
die Schrift leicht und kunstlos eingekratzt, die Schrift
sogar häufig unorthographisch, mit Verwechslung gewis-
ser Buchstaben, welche in der gemeinen Aussprache nicht
scharf geschieden waren, oder mit Einmischung griechi-
scher Schrift oder Worte in den lateinischen Text. Wir
I. S. 569. II. 29.) in Verbindung mit Christus als guter Hirt oder
als Lehrer, mithin in unziveideutiger Beziehung auf ihn. Ueberhaupt
behielt man manches, was aus bacchiscliexl Mysterien herrührte , an
christlichen Gräbern als Ornament bei z. B. den Panther und den
Bock. Bellermann a. a. O. S. 35. Auf den Seitenwänden am Sar-
knphage des Jnnius Bassus sind die ländlichen Geschäfte der vier
Jahreszeiten mit geflügelten Genien dargestellt (Aginc. Sculpt. t. 6.
n. 6 u. 7), und auf einem altchristlichen Sarge im hluseum zu Arles,
abgebildet bei lllillin Voyage dans le Midi de la Franco, sieht man
in voller Ausführlichkeit die Lese des Oelbaulns, wiederum mit nack-
ten Genien.
Diese können auch als Zeichen der Nachfolge Christi mit
Beziehung auf Petri l. 2. e. 21. gedeutet werden.
H") Man darf übrigens nicht alles Bildliche für bedeutsam halten.
Auf den Leichensteinen ist einige Male das Bild bloss eine Anspie-
spielilng auf den Namen des Verstorbenen, z. B. bei einer Porcella
ein Schwein, bei der Nabira ein Schilf (navis oder in damaliger un-
richtiger Orthographie nabis). In den Malereien der Katakomben ist
Manches blass Arabeske z. B. Menschenköpfe mit Schlangiznleibern,
Töpfe mit Flammen, Blumen und Laubgewinde.