Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Verfall 
des 
römischen 
Reichs. 
Später schloss sich daran das Monogramm Christi 
an, dessen griechische Buchstaben durch ihre einfache 
lineare Gestalt den Vortheil hatten, leicht gezeichnet 
werden zu können, und eine Aehnlichkeit mit dem Kreuze 
darzubieten. Bekanntlich ist es noch jetzt in vielen ka- 
tholischen Gegenden, besonders in Italien, in Verbindung 
mit dem A und O , nach der bekannten Bibelstelle, in 
Gebrauch. Vermöge eines Buchstabenspiels wurde auch 
der Fisch ein Zeichen Christi, weil die Buchstaben des 
griechischen Wortes Cixßlvg) als Anfangsbuchstaben be- 
trachtet die Formel: Jesus Christus, Gottes Sohn, Hei- 
land, geben (Inoovg Xpto-rog 3201i wie; aw-rnp); indessen 
mag auch dabei an Christus den Menscheniischer gedacht 
"sein. Unter den mehr bildlich gestalteten Symbolen ist 
vor Allem das Lamm zu nennen, bald bloss als Bild 
Christi, wo man ihm denn auch ein Kreuz beigab, bald 
auch der Apostel, bald aller Christen; sie sind ja die 
Heerde des guten Hirten. Sehr beliebt ist die Taube, 
ein Sinnbild des heiligen Geistes und sanfter, zärtlicher 
Gesinnung. So sind zwei Ehegatten auf ihrem Grabe 
durch zwei Tauben neben dem Monogramm Christi be- 
zeichnet. Oft kommt auch ein Vogel vor, der an einem 
Zweige pickt oder aus einem mit Beeren gefüllten Korbe 
nascht, vielleicht eine Erinnerung an die Sorgfalt des  
himmlischen Vaters für die Vögel unter dem Himmel und 
daher ein Zeichen seiner Sorgfalt für die zu ihm auf- 
iliegende Seele. Der Hirsch ist frühe (mit Beziehung 
auf die Worte des Psalms: Wie der Hirsch ruft nach 
frischem Wasser, so schreit meine Seele zu dir) ein Bild 
christlicher Sehnsucht. Der Pfau, wegen seines gestirnter) 
Schweifs schon bei den Heiden als Symbol der Unsterb- 
lichkeit betrachtet, scheint auch bei den Christen als ein
	        
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