Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Verfall 
des 
römischen 
Reichs. 
Bildwerk umgeben; der Stamm dieser Säule ist jetzt 
zerstört, doch sind Zeichnungen nach demselben aus dem 
fünfzehnten Jahrhundert erhalten; das Fussgestell existirt 
noch jetzt. S0 viel sich hieraus entnehmen lässt, zeigen 
die Compositionen mindestens noch keine Verschlechterung 
gegen die Constantinische Zeit. Sehr viel steifer sind 
die Sculpturen auf dem Fussgestell eines Obelisken, den 
Theodos im Hippodrom zu Constantiilopel aufrichten liess. 
Freilich War ihr Gegenstand, Prunkscenen öffentlicher 
Spiele oder Feste, bei denen die Kaiser von Garden 
umgeben und vom Volke begrüsst auf ihrer Tribune er- 
schienen, kein sehr anregender, indessen ist in der An- 
ordnung und Aulfassung auch nichts gethan, um die Auf- 
gabe zu beleben. 
Sehr viel erfreulicher als diese weltliche Plastik sind 
die Werke christlichen Inhalts aus dieser Zeit, die in 
grosser Zahl und xzwar meistens aus den römischen Ka- 
takomben 3') auf uns gekommen sind. Ueber die Ent- 
stehung dieser merkwürdigen unterirdischen Gänge und 
Hallen haben wir keine zuverlässige Kunde. Wahrschein- 
lich sind sie ohne andre Absicht dadurch gebildet, dass 
man bei den ungeheuren Bauten Roms zur Zeit seiner 
Blüthe es zweckmässig fand, die dazu erforderlichen 
Materialien, Tuf, Sand und Puzzolanerde nicht von der 
bebauten Aoder nutzbaren Oberfläche, sondern aus der 
 Ueber die Katakomben s. die ältern NVerke, Ruma subteranea 
von Bosio, Aringhi und Bottari, dann Agincourt in allen drei 
Theilen seines WVerks, Roestell inPlatners Besßhreibung Roms 
Th. I. S. 355 folg., Bellermann, die Katakomben zu Neapel, Ham- 
burg 1839., das angekündigte Werk des Pater Maruhi (l monu- 
meuti (lelle antiche arti cristiane, nella Metropoli de! Qristianisnln, 
Turin 1841), Dlünter, Ueber die Sinnbilder und Kunstvorstellungen 
der alten Christen. Altona 1525.
	        
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