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Architektur
des
Verfalls.
andern Formen gewichen war. Man blieb dabei den äl-
testen Vorbildern so nahe, dass es einer gelehrten und
genauen Kritik bedarf, um selbst Bauten des 12. Jahrh.
von den ältern zu unterscheiden iii). Rom ist daher jetzt
der Ort, wo wir die zahlreichsten Beispiele des Basili-
kenstyls vorfinden. Schon Constantin liess hier mehrere
Basiliken bauen, von denen aber keine auf uns gekom-
men ist. Die bedeutendste derselben war die Peters-
kirch e, fünfschißig, mit gradem Gebälk, im Wesentlichen
dasselbe Gebäude, welches im 16. Jahrh. abgebrochen
wurde, um dem bekannten kolossalen modernen Bau Platz
zu machen. Auch die beiden andern grössesten Basiliken
Roms waren Stiftungen Constantins. Den lateranischen
Palast schenkte er dem römischen Bischofe und errich-
tete darin eine Basilika, welche jedoch wahrscheinlich
kleinern Umfangs war und erst im 10. Jahrh. durch Pabst
Sergius III. in grössern Verhältnissen, fünfschiHig, neu
erbaut wurde. Auf der Stelle der Paulskirche widmete
er ebenfalls dem Grabe des Apostelfürstexl eine Kirche,
welche jedoch nicht lange darauf, unter der Regierung
des Theodosius, durch eine grössere und schönere ersetzt
wurde. Prudentius (im Anfange des 5. Jahrh.) schildert
diese neue Kirche als fünfschiffig, und es war daher ohne
Vergl. die in der wBeschreibung Romsß bekannt gemachten
gründlichen Untersuchungen und die vortrelflichen Abbildungen in
dem Werke von Gutensohn undKnapp. Nach Bunsenß Zusam-
menstellung sind von den in Rom noch jetzt wirklich oder in glaub-
haften Zeichnungen erhaltenen Basiliken dem 4. Jahrh. nur die von
S. Peter (Constantin, 330) und S. Paul (Theodosius und Honorius,
von 386 in), dem 5. die von S. Sabine: (425), S. Maria magg. (432),
S. Pietro in vincoli (442), dem 6. der hintere Theil von S. Lorenzo
l'. l. m., dem 7. und 8. endlich die von S. Balbina, S. Agnese,
SS. Quattro coronati, S. Giorgia) in Velabro und S. Crisogonn zuzu-
schreiben.