Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Architektur 
des 
Verfalls. 
andern Formen gewichen war. Man blieb dabei den äl- 
testen Vorbildern so nahe, dass es einer gelehrten und 
genauen Kritik bedarf, um selbst Bauten des 12. Jahrh. 
von den ältern zu unterscheiden iii). Rom ist daher jetzt 
der Ort, wo wir die zahlreichsten Beispiele des Basili- 
kenstyls vorfinden. Schon Constantin liess hier mehrere 
Basiliken bauen, von denen aber keine auf uns gekom- 
men ist. Die bedeutendste derselben war die Peters- 
kirch e, fünfschißig, mit gradem Gebälk, im Wesentlichen 
dasselbe Gebäude, welches im 16. Jahrh. abgebrochen 
wurde, um dem bekannten kolossalen modernen Bau Platz 
zu machen. Auch die beiden andern grössesten Basiliken 
Roms waren Stiftungen Constantins. Den lateranischen 
Palast schenkte er dem römischen Bischofe und errich- 
tete darin eine Basilika, welche jedoch wahrscheinlich 
kleinern Umfangs war und erst im 10. Jahrh. durch Pabst 
Sergius III. in grössern Verhältnissen, fünfschiHig, neu 
erbaut wurde. Auf der Stelle der Paulskirche widmete 
er ebenfalls dem Grabe des Apostelfürstexl eine Kirche, 
welche jedoch nicht lange darauf, unter der Regierung 
des Theodosius, durch eine grössere und schönere ersetzt 
wurde. Prudentius (im Anfange des 5. Jahrh.) schildert 
diese neue Kirche als fünfschiffig, und es war daher ohne 
 Vergl. die in der wBeschreibung Romsß bekannt gemachten 
gründlichen Untersuchungen und die vortrelflichen Abbildungen in 
dem Werke von Gutensohn undKnapp. Nach Bunsenß Zusam- 
menstellung sind von den in Rom noch jetzt wirklich oder in glaub- 
haften Zeichnungen erhaltenen Basiliken dem 4. Jahrh. nur die von 
S. Peter (Constantin, 330) und S. Paul (Theodosius und Honorius, 
von 386 in), dem 5. die von S. Sabine: (425), S. Maria magg. (432), 
S. Pietro in vincoli (442), dem 6. der hintere Theil von S. Lorenzo 
l'. l. m., dem 7. und 8. endlich die von S. Balbina, S. Agnese, 
SS. Quattro coronati, S. Giorgia) in Velabro und S. Crisogonn zuzu- 
schreiben.
	        
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