Christliche
Basilikcn.
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Zugang zum Grabe des Erlösers bildete. In beiden wird
die schimmernde Pracht herausgehoben. Der Fussbodeu
war mit Marmortafeln belegt, die Decke, in Cedernholz
vom Libanon getäfelt, funkelte von Gold, an den Schran-
ken des Altars war netzförmige Arbeit von grosser Zier-
lichkeit angebracht, goldene und silberne Geräthe wurden
als Schmuck aufgestellt. In dieser ersten Zeit war also
der Basilikenstyl noch im ganzen römischen Reiche ver-
breitet; unmittelbar darauf begann aber im Orient eine
andere Richtung, aus welcher sich dann die byzantinische
Architektur entwickelte, während man in Italien der Ba-
silikenform treu blieb. Dieser Typus wurde nun hier
immer mehr festgestellt, auf seine einfache und strenge Re-
gel zurückgeführt, manche abweichenden und überflüssigen
Formen, die anfangs in einzelnen Fällen vorgekommen
waren, verschwanden allmälig k), zugleich aber nahm jene
Nachlässigkeit und Schmucklosigkeit zu. In dieser Ge-
stalt erhielt sich die Form der Basiliken in Italien und
vorzugsweise in Rom eine Reihe von Jahrhunderten hin-
durch; wir finden sie hier noch in alter Weise ange-
wendet, als sie in der gesammten Christenheit schon
Die Grahkirehe (v. J. 335) und wahrscheinlich auch die zu
Tyrus (313-322), hatten, wie es im Oiient spätere Sitte blieb,
ein zweites Stockwerk in den Seitenschilfen. Dasselbe findet sich
unter den römischen Basiliken nur bei S. Agnese und bei S. Lorenzo;
hei dieser jedoch nur als Nothbehelf einer spätem Reparatur, bei
jener vielleicht, obgleich der jetzige Bau erst aus dem sechsten Jahr-h.
zu- sein scheint, in Nachahmung einer ältern Einrichtung (Bunsen
Beschr. Roms. III. 2. 312. 445. Kugler Handb. 343). Auch die Kir-
chen, welche der Bischof Panlinils in Nola bauen liess und Beschreibt
(ep. 32) scheinen eine Emporkirche gehabt zu haben. Sie hatten
Übßf dies "eben der grossen Concha kleinere (conchnlas), ebenfalls
eine Einrichtung, welche sich im Orient erhielt, und in Rom nicht
angewendet wurde.