Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Architektur 
des 
Verfalls. 
weltlicher Consequenz, heiter und 
Allem bescheiden und doch reich. 
doch 
wehmuthig , 
VOP 
WVas wir übrigens hier von dem Eindrucke der Ba- 
siliken gesagt haben, bezieht sich nur auf das Innere; 
nur hier wird man das Bedeutsame dieser Form gewahr. 
Im Aeussern tritt uns mehr das Dürftige, Unbegründete 
einer kunstlosen Zeit entgegen. An diesen kahlen Mauern, 
an den Fenstern und Thüröffnungen ohne alle Gliederung, 
selbst an den Vorhallen, wo verschiedene, ungleiche Säu- 
len die Mauer tragen, die ohne alles Gesims das Dach 
stützt, ist nichts, was uns für diesen lilangel entschädigt. 
Schon unter Constantins Regierung war die Form 
der christlichen Basilika, wie ich sie geschildert habe, 
völlig ausgebildet. Auch die charakteristische N achlässig- 
keit in der Ausführung, die Gleichgültigkeit gegen volle 
plastische Gliederung trat gewiss schon in seinen Bauten 
ein; sie unterschieden sich aber von den spätem durch 
grössere Pracht.  Auf Glanz und Reichthum legte dies 
Zeitalter überhaupt einen grossen Werth und Constantin, 
der auch in seiner 'l'racht und an seinen Umgebungen 
einen orientalischen Luxus liebte, schmückte die Gebäude, 
welche er errichten liess, mit Gold und kostbaren Stof- 
fenii). Wie an weltlichen Gebäuden geschah dies an 
kirchlichen; das Haus des höchsten Herrn durfte nicht 
zurückstellen. Wir besitzen ausführliche Beschreibungen 
zweier Basiliken , welche unter dieser Regierung im 
Orient erbaut wurden, der von Tyrus und der, welche den 
 Sie verdunkelten alles was früher als prachtvoll bewundert 
war, und beschuldigten, nach dem schwiilstigen Ausdrucke eines 
seiner Lobredner, seine Vorfahren: einer unanstäutligen Sparsamkeit. 
Xazarius. c. 35, Paneg. vetv. p. 274. Scd illa ipsa, quae unte hal- 
nuignilicenlia ima pillabantur. nunr anri luue fulgentizl, indccorani 
mnjurxun parriinnniaili prmliderunt.
	        
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