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Plastik
Malerei
im
karoling.
Zeitalter.
sogleich die alte Neigung wieder mäehtigst, und Lco III.
derselbe Papst der Karls Haupt mit der Kaiserkrone
schmückte, nimmt in jenem Verzeichnisse päpstlicher
Bauten und Schenkungen eine grosse Stelle ein. Der
Bilderhass, welcher sich im byzantinischen Reiche zeigte,
fand hier keine Stelle; die Streitigkeiten , welche er
hervorrief, dienten vielmehr zur Vermehrung der künst-
lerischen Mittel in Italien. Mit Freuden gewährten die
Päpste giiechischen Mönchen, die als Bilderfreunde und
Kirchenmaler verfolgt wurden, Schutz und Zuflucht; es
wurden eigene Klöster für sie gestiftetik). VVir müssen
uns die Pracht, in welcher die römischen Kirchen er-
schienen, als eine höchst glänzende und reiche denken,
von allen Seiten strahlte Gold und Silber. Eine Beschrei-
bung der alten Peterskirche vom Ende des achten oder
Anfang des neunten Jahrhunderts giebt uns davon eine
lebendige Anschauung. Bildwerke und Altäre, sogar zum
Theil der Fussboden der Krypta. waren vergoldet; Silber-
platten bedeckten das Ilauptportal, die Balken unter dem
'l'riumphbogci1 und über einzelnen Altären, sogar den
Boden zwischen der Krypta und dem Chorew). Man
sieht, das Bedürfniss prachtvoller Geräthe genügte der
frommen Freigebigkeit nicht, man kannte in der Ver-
wendung des edeln, strahlenden Metalls keine Gränzen.
An Festtagen wurden Teppiche aufgehängt, die mit Gold
und edeln Steinen prangten. Auch Malereien wurden viel-
fältig angebracht; ganze Kirchen waren damit geschmückt.
Die Munificenz der nächsten Bischöfe Roms war nicht
bloss
auf die Kin-"chen beschränkt,
sie stellten die zerstörte
i) Anast. in Paul.
David a. a. O. p. 65.
Adrian.
und
Pasch.
Vgl. Emeric
Bumsen
der Beschr.
Stadt Rom.