Christliche
Basiliken.
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erschien. Dagegen stellten die Römer in ihren Tempeln
gern die Statuen in Osten auf, damit die Götter als Licht-
bringende erschienen g). S0 betrachteten es auch die
Christen, indessen sah man es nur als üblich, nicht als
notlmrendig anm), und wich davon schon aus leichten
Gründen ab.
R) Vitruv. lV. 5.
Gölterbild in Norden.
das
In dem etruskischenl Tempel stand dagegen
K. Ü. Müller, Elruskcr, II. 137.
Die Aeussernngen der Schrifsteller iiber die Lage der Kir-
chen nach den l-limnxelsgegenden sind oft dunkel, indem man nicht
deutlich ersieht, ob eine Stellung ausserhalb oder innerhalb der Kirche
angenommen ist. Unzweideutig ist die Bezeichnung, welche WVala-
frid Strabo (de reb. eccl. c. 4, aus dem 9. Jahrh.) braucht, wenn
er sagt: Usus frequentior habet, in orientein orantes converti. Ilier
liegt also für den, welcher im Mittelpunkte der Kirche steht, der
Altar in Osten, der Eingang in Westen. zweifelhaft ist dagegen
der Ausdruck in den (freilich apokryphen) Constit. Apost. lib. 2.
c. 57: Aedes sit oblonga ad orientem versus; wir können eigentlich
nur soviel daraus entnehmen, dass man die Richtung von Westen
nach Osten, im Gegensatze der südlich-nördlichen, für die Länge
des Gebäudes festhielt. Schon im 5. Jahrh. gab es indessen eine
bestimrntere Regel, von der man sich jedoch nach den Erfordernissen
der Localität abzuweichen erlaubte. Paulinus von Nola (ep. 32 oder
12 ad Sever.) von der von ihm erbauten Basilika sprechend, sagt:
Prospectus Basilicae non, ut usitatior mos est, orientem spectat,
sed ad Felicis basilicam pertinet, memoriam ejus adspiciens. Aehn-
lich bemerkt der Kirchenhistoriker Socrates (lib. 5. c. 22) von der
Kirche zu Antiochien, ihre Stellung sei verkehrt, der Altar ("rd
Srmagmfptov) schaue nicht nach Osten, sondern nach WVesten.
Bingham (Orig. eccl. lib. 8. c. 3. S. 2.) legt beide Stellen in dem
Sinne aus, dass sie mit der des VValafrid Strabo übereinstimmen.
Dagegen nimmt er die VVorte des Eusebiils bei der Beschreibung der
Basilika. zu Tyrus (Hist. eccl. X. 14.) im entgegengesetzten Sinne,
obgleich sie eigentlich ebenso wie die des Paulinus lauten, denn
Eusebius sagt, dass der Erbauer "die ersten Zugänge gegen die
Strahlen der aufgehenden Sonne altsgebreitet habeß Dabei ist noch
zu beachten, dass Eusebius in seiner Beschreibung von aussen nach
innen fortschreitet, weshalb er wohl so auszulegen ist. dass dem