Die
Münsterkirche
in
Aachen.
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lichen Unternehmungen die bedeutendste und anerkannteste
gewesen zu sein, denn sein Vertrauter Eginhard nennt
sie in der Lebensbeschreibung des Kaisers als Vorzüg-
lichstes (inter praeeipua) zuerst und rühmt sie als von
wunderbarer
Arbeit.
Die
Gestalt
dieser
Kirche 3)
nicht.
ist
die
der Basili-
ken, sondern sehliesst sich an die byzantinischen Bauten
an. Sie besteht aus einem innern achteckigen, Qnit einer
hohen Kuppel überwölbten Raume, umgeben von einem
seehszehneekigen Umgange geringerer Höhe , aber in
zwei Stockwerken , mit einem Eingange durch einen
'l'hurmbau auf der westlichen und einer Doppelkapelle als
Altarnische auf der östlichen Seite. Acht starke, zusam-
mengesetzte Pfeiler, ohne Kapitäle, mit einem einfachen
Kämpfergesilnse stützen im Innern den Mittelbau. Ueber
den Bogen, welche diese Pfeiler verbinden, erheben sieh
die, bedeutend höhern Areaden des zweiten Stoekwerks,
von denen früher jede durch eine doppelte Säulenstellung
von zwei Säulen in drei Abtheilungen getheilt war. Die
untere dieser Säulenstellungen trug innerhalb jeder Areade
ein Mauerstüek, mit einem Bogen in seiner Mittef auf
welchem dann die beiden obern Säulen aufstanden, und
mit einem einfachen, ziemlich unschönen , arehitrav-
ähnlichen Mauerstüek an den Bogen der Areade an-
stiessen. Ueber diesen Arcaden sah man die acht rund-
bogigeil Fenster der Kuppel und endlich die Wölbung
selbst, in welcher in Mosaik auf Goldgrund Christus
unter den 24 Aeltesten der Apokalypse dargestellt war die).
i") S. die vortreffliche Beschreibung nebst Zeichnungen in dem
Aufsatz von Franz llrlertens, Wiener Bauzeitung 1840. 5.135. Nolten,
Archäologische Beschreibung der Münsterkirche in Aachen. 1818.
i") S. eine freilich schlechte Abbildung bei Cialnpini vet. mon. Il.
Taf. 41 und daraus bei Aginc. Malerei Taf. 17. n. 12.