Architektur
des
Verfalls.
andern die Weiber. Im Mittelschiffe war dann ein grösse-
rer, von einem Geländer oder einer Mauer umschlossener
Raum für den Chor der Geistlichkeit. In demselben stan-
den zwei Kanzeln (Ambones) i?) von welchen die Evan-
gelien und Episteln verlesen wurden, für jene die nörd-
liche, für diese die südliche bestimmt. Auf diesen Chor
folgte dann der Altar, häufig in der Folge mit einem
von vier _Säulen getragenen Baldachin bedeckt, hinter
welchem endlich in der Ründung, die das Gebäude schloss,
(Concha, Apsis) der Bischof und die höhere Geistlichkeit
ihre Sitze hatten, während seitwärts vor der Concha
Plätze für vornehme Männer und Frauen und später auch
für Mönche und Nonnen abgesondert waren (Senatorium
und Matronaeum). Dieser ganze Raum, in welchem sich
der Altar und die bevorzugten Mitglieder der Gemeinde
befanden, hiess Sanctuarium; er wurde bald als ein
Ganzes behandelt, das sich ebenso hoch und breiter als das
Schiff vor der Concha erstreckte und wodurch die Gestalt
der Kirche dem griechischen Buchstaben Tau (T) glich,
woraus etwas später die Kreuzesform ausgebildet wurde.
Auch gab es zuweilen noch bestimmte, abgegränzte Oerter
für stilles Gebet oder frommes Nachdenken (Cubicula)
die später auch wohl zu Grabstätten dienten.
Der Altar erhielt gewöhnlich seine Stelle in Osten. Der
Ursprung dieses Herkommens ist ungewiss. Der salomo-
nische Tempel hatte die entgegengesetzte Richtung ge-
habt, wahrscheinlich bloss deswegen, weil nach jüdischem
Sprachgebrauche der Osten die vordere Himmelsgegend
hiess, und daher als die zum Eingange passende Seite
VOX]
Abgeleitet V01
inaufsteigen.
M) Paul. N01. ep.
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