Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Karl 
der 
Grosse. 
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und ein Concil zu Frankfurt am Main 4') unter seinem 
eignen Vorsitze gehalten, in welchem die versammelten 
Bischöfe sich seinem Willen gemäss gegen den Bilder- 
dienst erklärten. Auf die Kunst selbst hatte dieser Be- 
schluss keinen Einfluss; das Ansehn der Bilder erhielt 
sich nach wie vor. Karl erklärte ausdrücklich, dass 
er sie keinesweges verachte, selbst aus den Kirchen 
nicht verbanne, wenn ihnen nur nicht Anbetung gezollt 
werde im); er war vielmehr ein beharrlicher Gönner der 
Kunst und sorgte auf das Eifrigste für die Erhaltung 
der vorhandenen und für die Ausführung neuer Malereien. 
Es zeigt sich aber, wenn ich nicht irre, in diesem Wider- 
streben der Franken der verständig nüchterne Sinn der 
Germanen, derselbe, welcher sie früher dem Arianismus 
geneigt gemacht hatte, der aber auch mit ihrer sinnlichen 
Rohheit im Zusammenhange stand. 
Karls Bemühungen, Schulbildung und Gelehrsamkeit 
unter seinen Deutschen zu verbreiten, konnten natürlich 
nicht augenblicklich sehr grosse Erfolge herbeiführen. 
Sie sind vorzüglich bedeutend wegen ihrer Nachwirkun- 
gen; die Klöster, welche er gestiftet hatte, wurden Asyle 
der Bildung in den Stürmen der kommenden Jahrhunderte, 
die Gesetze, welche er gab, erhielten einige Ordnung in 
der allgemeinen Verwirrung, und vor Allem war er selbst 
 Bekanntlich ist die Aechtheit der überlieferten Beschlüsse 
dieser Synode katholischer Seils bezweifelt. S. dagegen Lorentz, 
Alcuin's Leben S. 130. Richtig ist es indessen, dass das Concil über 
die Beschlüsse von Nicaea falsch belehrt war, und dass sich nament- 
lich die Sätze, welche man in Frankfurt verdammte, nicht so darin 
vorfinden.  
H) Nam dum nihil nos in imaginibus spernamus praeter adora- 
tionem, in basilicis Sanctorum imagines, non ad adorandum, sed ad 
memoriam rernm gestarum et venustalem parietum, habere permittimus. 
Carol. M. De imag. l. 3. c. 16.  
lll. 3G
	        
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