Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Christliche 
Basilikeu. 
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auffallend, welche die Anheftnng einzelner Reliefs von 
rohester Arbeit neben dem edeln Bildwerk der trajani- 
sehen Zeit duldete oder nicht bemerkte. Wir sehen da- 
her, mit welchem Grade von Gleichgültigkeit und Nach- 
lässigkeit die Kunst behandelt wurde. Jenes Neue und 
Bessere, das wir namentlich in der Anordnung und in 
der phantastischen Bewegung der Architektur bemerken, 
ging nur aus einer dunkeln Vorahnung künftiger Zustände 
hervor und schlich sich unwillkürlich und unvermerkt unter 
den Trümmern der alten Pracht ein. 
Deutlicher und entschiedener zeigte sich dieses Neue 
in den christlichen Kirchen; auch hier wieder ist die 
christliche Seite des Lebens die erfreulichste in den Er- 
scheinungen dieser Zeit. Als die Christen durch Con- 
stantin die Erlaubniss zu Kirchenbauten erhielten, die 
ihnen früher wenigstens nicht so bestimmt ertheilt war, 
um mit Sicherheit aus Werk gehen zu können, bedurften 
sie eines Gebäudes, das ausser einem ausgezeichneten 
Platze für den Altar, grosse Räume enthielt, in welchem 
sich die Gemeinde versammeln konnte, welches begränzte 
Abtheilungen zur Sonderung der Priester und Laien, der 
Kateehumenen und Büssenden, auch wohl der Stände und 
Geschlechter gewährte und dabei überall die freie Aus- 
sicht nach dem Altar gestattete. Unter allen Gebäuden, 
welche man vorfand, war der heidnische Tempel am 
Wenigsten dazu brauchbar, dagegen entsprach die alte 
Basilika ü) diesen Bedürfnissen am Meisten. Die erhöhte 
Stelle des Tribunals war für den Altar, das Langhaus mit 
seinen Abtheilungen für die Gemeinde geeignet, der Zu- 
ü) Wenigstens die, welche von Seitenmauern eingeschlossen 
war, WVaIn-scheinlich war die Form oifener Hallen damals überhaupt 
schon, auch für die Gerichtshallen, nicht mehr beliebt.
	        
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