Ihre
Richtung
im
Allgemeinen.
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Einsicht Muhameds und von seiner richtigen Würdigung
des nationalen und religiösen Standpunktes; bei dieser
Richtung konnten bildliche Darstellungen nicht zur lteini-
gung, sondern nur als Lockungen der Sinnlichkeit dienen.
Gewiss ging er dabei nur von moralisch-politischen Grün-
den, von einer fast ascetischen Rücksicht aus; aber diese
hatten auch auf dem künstlerischen Gebiete Bedeutung.
Die Baukunst wurde von seinem Verbote nicht berührt,
aber von den Schranken, welche die aus dem Koran 11er-
vorgehende Denkweise ihr stellte, konnte selbst der Pro-
phet sie nicht befreien. Obgleich nicht Nachahmung
einzelner Naturerscheinungeil, schliesst sie sich doch an
die Natur im Ganzen an, und man kann sie als ein Ab-
bild derselben, als eine geistige Darstellung des organi-
schen Zusammenhanges und der ruhigen Entwickelung
betrachten, welche die Natur unserm Sinne zeigt. Da
nun die Araber auch in der Natur grade nur das erkann-
ten, was nicht in die Architektur übergeht, das Bewegte,
Wechselnde, Unruhige, so fehlte ihnen auch der Sinn für
die höhern Anforderungen dieser Kunst. In andern Be-
ziehungen aber waren sie wohl dafür ausgerüstet. Die
Architektur setzt vor Allem eine Stimmung voraus, in
welcher der Einzelne nicht auf sich, auf seine eigene
Erforschung und Ergründung angewiesen ist, sondern
innerhalb des allgemein Anerkannten sich mit Ruhe und
Mässigung bewegt. Und dieser Stimmung war denn so-
wohl die geistige Unterwerfung, welche der Koran lehrt,
als die altorientalische Neigung zu sinnlicher Behaglichkeit
günstig. Ein andrer Vortheil für die Architektur war die
abstracte Richtung des Islam. Freilich litt auch diese,
für ihre Anwendung auf die Kunst, an einem Mangel, sie
war mehr arithmetisch, als geometrisch, sie vereinzelte