Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Muhamedanische Architektur. 
wiederkehrenden Figuren verlaufen so in andre, dass sie 
unmittelbar zu denselben fortführen, und daher nicht in 
ihrer Uebereinstimmung festgehalten werden können. Da- 
durch wird es vermieden, dass die Zeichnung eine ab- 
geschlossene, in sich concentrirte Form erhalte; man 
kann sie vielmehr immer ins Unendliche fortgesetzt den- 
ken. Dies bewirkt, dass die Einrahmung niemals aus der 
Arabeske selbst hervorgeht (wie etwa bei antiken Ro- 
setten und ähnlichen Formen), sondern dass sie ihr von 
Aussen hinzugefügt ist und sie willkürlich abschneidet, 
was den Vortheil gewährt, dass für das Ganze des Raums 
nicht die Arabeske, sondern die Einrahmung architekto- 
nische Bedeutung erhält. 
Die Wiederkehr einzelner Formen ist immer mehr 
Gegensatz als Einklang. Eine sehr charakteristische 
und einfache Art derselben ist die, dass sich in einem 
zweifarbigen Ornament dieselbe Zeichnung in jeder 
beider Farben wiederholt, so dass beide zusammen den 
ganzen Raum ausfüllen und in entgegengesetzter Richtung, 
die eine von unten nach oben, die andre von oben nach 
unten durchgeführt sind. Die einfachste Form dieser Art, 
ist eine, welche sich in Alhambra häufig als schmales, 
einfassendes Band über der untern Arabeske iindet; das 
fortlaufende Ornament besteht hier in einer stufenförmigen 
Pyramide von dunkler Farbe, Welche sich zu dem ganzen 
Raume des Bandes so verhält, dass grade dieselbe stufen- 
förmige Pyramide, nur in umgekehrter Richtung und in 
heller Farbe übrig bleibt. In andern Fällen sind es dann 
künstlichere Figuren, mit gerundeten Umrissen und mit 
aufgesetzten Punkten oder Sternen, welche sich in gleicher 
Weise wiederholen, so dass oft das Auge Mühe hat, 
die Uebereinstimmung herauszufinden. Manchmal ist dieser
	        
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