Charakter
ihrer
Architektur.
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Decoration; sie versenken sich nicht in die Form, um
sie aus ihren Elementen herauszugestalten, sie spielen
nur mit ihr, behandeln sie als ein Mittel für den Aus-
druck einer flüchtigen Stimmung, als ein phantastisches
Bild von trüber oder von heiterer Wirkung.
Zur vollständigen Aufzählung mnhamedanischer Ar-
chitekturen bleibt mir noch übrig, des neuem türkischen
Reiches zu erwähnen. Diese letzte Eroberung des Islam
auf christlichem Boden brachte zwar keine Erscheinung
hervor, Welche in die geschichtliche Entwickelung der
Kunst bedeutend eingegriffen hätte. Allein einige Nach-
richten von den prachtvollen Bauten der grossen türki-
schen Hauptstadt sind doch von Interesse, weil sie uns
das Verhalten der Muhamedaner zur Kunst in seinem
letzten Stadium zeigen und einen neuen Beweis für die
Richtung desselben geben.
Schon vor der Einnahme von Constantinopel schlos-
sen sich die Türken unbefangen dem byzantinischen Style
an, indem sie nur in den Details persische und andere
orientalische Formen einmischten. So hat die Moschee
neuen
Beweis
für
die
Muradis I. (1389-1402) in Brussa den Bogenfries und
doppelbogige, durch ein Säulchen getheilte Fenster, wie
die Bauten des spätem neugriechischen Styls. Die grüne
Moschee (Yechil-Djami) in Nicaea gleicht sogar in
ihrem Grundrisse einem römischen Prostylus mit einer
Vorhalle; sie hat Säulen in fast koriilthischer Form, auf
Welchen aber Spitzbogen ruhen. Nur die Kuppel, der
schlanke, mit grünem Marmor ausgelegte Minaret und
der bunte Schmuck mit Steinen von abwechselnder Farbe
an
den
Bogen
verrathen
die
Moschee m).
Abbild.
dieser Bauten in Texier's Reise
Klein Asien.