Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Spanien. 
schönen Gemahlin aufstellen lassen. In Granada finden 
wir nicht bloss Thiere, wie jene Löwen im Löwenhofe 
und an einem andern Brunnen den Kampf einer Giraffe 
mit einem Löwen dargestellt, sondern in der Halle des 
Gerichts sind sogar drei Deckengemälde mit Figuren an- 
gebracht. In dem einen sehen wir einen Divan, eine 
Versammlung arabischer Führer, in ihrer vollständigen 
Tracht, die beiden andern enthalten Jagden und histori- 
sche Hergänge, mit christlich und maurisch gekleideten 
Gestalten. Auf dem einen findet sich eine Dame, die 
einen Löwen an der Kette führt, während zwei Ritter, 
ein christlicher und ein maurischer, an verschiedenen Stel- 
len mit 'l'hieren und Ungeheuer-n, zuletzt mit einander 
kämpfen, wo dann der Christ fälltii). Höeht wahrschein- 
lich also eine Darstellung aus einem Ritterromane, wie 
sie in den Kämpfen der Mauren und Christen sich aus- 
hildeten. In der Ausführung sind diese Gemälde zu ge- 
ring, als dass sie nach der Einnahme von Granada 
gemacht sein könnten, auch deutet die genaue Beobach- 
tung des maurischen Costünis so wie der Sieg des Mauren 
auf ihre Entstehung zur Zeit der muliamedanisehen Herr- 
schaft. Dagegen lässt der Styl dieser Malereien nichts 
erkennen, was auf maurischer Eigenthümlichkeit zu be- 
ruhen schiene, sie entsprechen vielmehr dem allgemeinen 
Style der Malerei unter den Christen im vierzehnten 
Jahrhundert. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass 
christliche oder vom Christenthum zum Islam übergetre- 
tene Maler hier im Dienste der Könige von Granada ge- 
arbeitet haben. 
Sehr merkwürdig 
ist 
die 
plastische 
Behandlung 
der 
Lahorde 
de
	        
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