Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Alhanlbra. 
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Bogen sind nicht einfach glatt, sondern immer mit künst- 
lichen Decorationen in Stuck verziert, welche in Spitzen 
herabhängen und oft reich verschlungen und durchbrochen 
sind, zuweilen auf der ganzen innern Breite des Bogens, 
gewöhnlich bloss an den beiden äussern Rändern; die 
französischen Beschreiber vergleichen diese Verzierung 
mit Stickereien oder Spitzenarbeit (en broderie, dentelees). 
Häufig indessen hat diese Verzierung auch die Form von 
Stalaktiten, welche sich dann an gewissen Stellen in 
Gruppen tiefer senken, und so mit einer, in der That 
nicht mehr erfreulichen, schwerfälligen Bizarrerie, mehr 
ein treppenförmiges Aufsteigen, als den freien Schwung 
des Bogens zeigen  Aehnliche doch leichtere Verzie- 
rungen umgeben den obern Rand des Bogens, während 
die Eckräume über demselben etwas einfacher, gewöhn- 
lich mit abgerundeten rautenförmigen Figuren bekleidet, 
manchmal durchbrochen sind. Man sieht, diese ganze 
Bogenstructur ist nichts als ein leichter Schmuck, welcher 
höchstens den Zweck erfüllt, den lästigen Zudrang der 
Sonne in die dahinter gelegenen Räume zu verhindern, 
oder mit seinen zackigen Spitzen und Durchbrechungen 
ein angenehmes Spiel des Lichts hervorzubringen. 
Die anmuthige Pracht dieser Festgemächer mit Wor- 
ten zu schildern, ist fast unmöglich. Indessen muss ich 
meine Leser wenigstens auf einige Eigenthümlichkeiten 
dieses Schmnckes aufmerksam machen. Die Wände sind 
niunlich nach einem im Ganzen gleichbleibenden Systeme 
verziert. Am Boden herum läuft bis zur Höhe von drei 
oder vier Fuss eine Bekleidung, welche in Mosaik von 
glasirten Ziegeln mit einer schon reichen, aber doch 
ü) S0 nznnenlliuh in den Pnvillnxls am Löwvnhofe, wo 
Form wahrhafi hässlich wird. S. Giraull de Prangcy M011. Aral). 
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