Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Alhambra. 
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uns die überraschende Anschauung des zierlichen und 
glänzenden Styls dieser Architektur. Den Mittelpunkt 
dieser Anlagen bildet der berühmte Löwenho f , ein läng- 
lich viereckiger offener Hofraum, in der Richtung von 
Westen ilach Osten, so benannt nach einem auf zwölf 
Löwen von schwarzem Marmor ruhenden Bassin. Der 
Raum ist zunächst von einer Säulenhalle umgränzt, an 
welcher die zierlichen Säulen zwar auf den beiden gegen- 
überstehenden Seiten symmetrisch, übrigens aber mit 
wunderlichen- Unregelmässigkeit bald einfach, bald gekup- 
pelt, bald sogar in Gruppen von drei oder vier Säulen 
umhergestellt sind, und auf der westlichen und östlichen 
Seite in kleinen offenen, mit einem Bassin versehenen 
Pavillons vorspringen. Die westliche Seite bildet den 
Eingang vom Hofe der Alberca her, die drei andern füh- 
ren zu den reichsten und praehtvollsten Localen. Im 
Süden nämlich liegt hier die Halle der Abencerragen, 
eine Festhalle mit einem V orsaale, so genannt, weil hier 
der König Boabdil die Glieder dieser berühmten ritter- 
lichen Familie ermorden liess; im Norden ihr_ entsprechend 
die Halle der zwei Schwestern, Frauengemächer, 
aus einem grossen Saale mit zwei N ebenhallen und einem 
Kabinet bestehend. Dieses hat den Blick auf einen kleinen 
innern Garten, während die Halle der Abencerrageil an 
der Aussenmauer des Palastes liegt. Auf der Östlichen 
Seite ist endlich noch ein langer, schmaler Saal oder 
(lorridor, welchen man ohne geschichtlichen Grund den 
Saal des Gerichts (Halle der Justiz) nennt. 
Alle diese Räume sind nun auf das Reichste und 
Glänzendste mit farbigen Ornamenten geschmückt, die 
Halle der Schwestern leistet darin das Höchste. Im Style 
der Architektur sind sie im Wesentlichen gleich, während
	        
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