Alhanlbra.
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gegründet; die reiche Ausstattung, in der wir es theil-
weise noch jetzt sehen, wurde aber vorzüglich durch
Ahul Walid (1309-1325) und Abu Abdallah, genannt
Algany Billah d. i. der Reiche durch Gott (l359-l391)
ausgeführt. Noch einer der letzten Könige, Muley Hassen,
(l445_1453) fügte einzelne Theile hinzu. Wir haben hier
also die letzte, reifste und üppigste Blüthe der orientali-
schen Kunst in Spanien. Ein Theil des Schlosses, na-
mentlich auch der Eingang im Innern der Festung, ist
zerstört und hat einem modernen Palast weichen müssen,
welchen Karl V. hier errichten liess, und dessen schwer-
fällige Formen eigenthümlich mit der Grazie der arabi-
schen Verzierungen contrastiren. Indessen sind die schön-
sten Theile des innern Baues, die Prachtsäle und Wohn-
gcmächer noch erhalten. Sie gruppircn sich hauptsächlich
um zwei Höfe, den Hof der Alberca und den Löwenhoft).
An der Südseite des Hofes der Alberca, da wo jetzt
der Bau Karls V. liegt, war der Eingang; wie man weiss,
ein Gebäude von mehreren Stockwerken, in welchem sich
ohne Zweifel die Räume für die Wachen und Diener und
Vors äle
fü r
Boten
und
Wartende
befanden.
Der Hof" der
Alberea selbstw) ist der grösste Raum im Innern, ein
Viereck von etwa 130 Fuss Länge und halber Breite,
dessen Mitte ein grosses Bassin, von Myrthen umgeben,
bildet. Auf den langen Seiten sieht man die Wände der
beiden Flüvel des Palastes. auf 'eder der beiden andern
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dagegen ist eine Säulenhalle von sieben Bogen, von de-
nen die südliche den Eingang bildete. Die nördliche führt
Ueber die Eintlleiluiug und Verbindung der Räume gieht der
Plan bei de Laborde und die Beschreibung in Girault de Prangey Essai
p. 1.52. IT. die beste Auskunft.
H) Auch Patio del Estanque, Hof des Teiches, oder Patio de los
Aragonzes, Myrthenhof, oder endlich der Hof der Bäder genannt.
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