Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Spanien. 
König und die Grossen ihre Paläste zu schmücken; schon 
im dreizehnten Jahrhundert rühmen arabische Schriftsteller 
die Schönheit dieser Stadt vor allen andern; im vier- 
zehnten erreichte diese Pracht den höchsten Gipfel. Ein 
Beschreiber schildert diese Paläste mit der Festigkeit 
und Zierlichkeit ihrer schlanken 'l'hürme, mit ihren kühlen 
Sälen und Gemächern, deren Decken in Gold und Azur, 
deren 
Böden 
in 
reichem 
Mosaik 
glänzen ; 
er 
vergleicht 
die 
Stadt 
mit 
einer 
Schale 
voller 
Edelsteine. 
Diese Paläste der reichen Fannilien' sind fast ganz 
verschwunden, nur einzelne Ueberreste sind in der Stadt. 
erhalten, deren Häuser aber noch immer mit ihren schmaA 
len und (lunkeln Eingängen und dem offenen, von Uran 
genbäumen unlgebenen Hofe den oricntalischenn Charakter 
tragen. Vor Allem aber giebt uns noch das königliche 
Schloss auf der Alhambra ein wohlerhaltenes Bild jener 
alten 
Pracht. 
Die Alhambra ist der obere, rings von Befestigun- 
gen umgebene Theil der Stadt, die Citailelle, auf welcher 
ausser der Wohnung des Fürsten auch noch andere öf- 
fentliche Gebäude und die Häuser der Beamten und 
Grossen ausgedehnten Raum hatten. Von Aussen her 
zeigt sie, sogar in den Theilen, welche das prachtvolle 
Schloss enthalten, durchweg nur die Gestalt der Festung; 
Mauern und 'l'hürli1e folgen allen Flinbiegungen des Ber- 
ges und erheben sich über den schroffen Felswänden in 
wehrhaftem, stolzem Ernst. Die Benennung Alhambra ist 
entweder von dem Stammnamen der Dynastie von Gra- 
nada (Alhamar) oder von der rothen Farbe des Steins 
(Medinet Alhambra, die rothe Stadt) abgeleitet. Das 
herrliche Schloss wurde im dreizehnten Jahrhundert unter 
der 
Regierung 
des 
Abu 
Abdallah 
ben 
Nasser
	        
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