Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Spanien. 
wie die der frühem maurischen Fürsten. Die Details der 
ältern Theile haben hier denselben Charakter wie in der 
Giralda und unterscheiden sich noch sehr wesentlich von 
denen die wir in Granada kennen lernen werden. Nur die 
Kuppel des Gesandtensaales , halbkugelförmig in Holz 
und Stucco verziert, erinnert schon an Alhambra, sie wird 
aber der Herstellung unter Don Pedro zuzuschreiben sein. 
In den dunkeln Hallen der Moschee von Cordova und 
den ähnlichen vereinzelten Ueberresten in andern Städten 
Spaniens haben wir den Charakter der ersten Epoche 
arabischer Architektur in diesem Lande kennen gelernt, 
in welchem die streng religiöse Richtung und die schwer- 
fällige Anwendung byzantinischer Formen vorherrschen, 
in den Bauten von Sevilla sehen wir die freier-c Entwicke- 
lung eines eigenthümlich orientalischen Sinnes aber "noch 
gemischt mit Reminiscenzen aus jener ältern Zeit. Sie 
bilden den Uebergang zu einer völlig selbstständigen, 
überreichen Gestaltung der südlichen Phantasie. Das 
glänzende Beispiel dieser dritten und letzten Stufe geben 
uns die Bauten von Alhambra. 
Die Blüthe von Granada bildet den letzten Akt in 
dem Dramaarabischer Herrschaft in Spanien. Schon im 
zehnten Jahrhundert gegründet, war diese Stadt ohne 
Bedeutung geblieben, so lange die arabischen Fürsten 
in den nördlichen Gegenden residirt hatten. Um so mäch- 
tiger hob sie sich, nachdem Cordova und später Sevilla 
wieder von den christlichen Königen eingenommen wa- 
ren und Andalusien die letzte Zuflucht der muliamedani- 
schon Bevölkerung Spaniens wurde. In diesem von der 
Natur mit ihren reichsten Gaben verschwenderisch aus- 
gestatteten Lande sammelten sich nun alle Kräfte, wel- 
che früher für das grössere Gebiet ausreichen mussten,
	        
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