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Die
Araber
in
Spanien.
neu und im modernen Styl gebaut ist, noch ganz in ur-
sprünglicher Gestalt erhalten. Es ist ein kräftiges vier-
eckiges Gebäude von 43 Fuss Breite und 174 Fuss Höhe,
auf welchem sich früher ein kleinerer, ebenfalls viereckiger
Aufsatz von zwanzig bis dreissig Fuss Höhe erhob, dessen
Spitze mit vier grossen Kugeln von vergoldetern Erze
geschmückt war. jIm Innern der dicken Mauern zieht sich
eine, auch zum Hinaufreiten geeignete Rampe bis zu der
Plattform. Das Aeussere dieser Mauern ist am untern
Theile in regelmässigen Lagen von Quadern erbaut und
unverziert, weiter oben dagegen durch horizontale und
senkrechte glatte Mauerstreifen auf jeder Seite in zwei
Stockwerke und in jedem in drei hohe und schmale vier-
eckige Felder abgetheilt. Das mittlere dieser schlanken
Abtheilungexi enthält ein Fenster, die beiden äussern sind
mit einer feinen rautenförmig-verschlungenen Verzierung
gefüllt, welche von kleinen Säulen und deren Bogen auf-
steigt. Die Fenster und Stockwerke haben, da. jene durch
die Abschrägung der innern Rampe bedingt sind, auf den
verschiedenen Seiten des Thurmes verschiedene Höhe;
indessen bemerkt man diese Ungleichheit wenig, und das
ganze Werk macht vielmehr einen sehr wohlthätigen,
einfachen und geregelten Eindruck. In den Details finden
wir hier die Formen des altarabischen und des byzanti-
nisirenden Styls fast verschwunden, bis auf wenige Re-
miniscenzen. Die kleinen Säulen haben zwar noch korin-
thische Kapitale, aber statt der gedrückten Gestalt, eine
zierliche schlanke Form, die Bogen statt der schwerfälli-
gen weiten Kreisform den Charakter des Spitzen, doch
so, dass sie niemals eigentliche und einfache Spitzbogen
darstellen, sondern oben und an ihren innern Seiten mit
mannigfach wechselnden kleinen Bogen, wie weiche Stoffe