Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Spanien. 
neu und im modernen Styl gebaut ist, noch ganz in ur- 
sprünglicher Gestalt erhalten. Es ist ein kräftiges vier- 
eckiges Gebäude von 43 Fuss Breite und 174 Fuss Höhe, 
auf welchem sich früher ein kleinerer, ebenfalls viereckiger 
Aufsatz von zwanzig bis dreissig Fuss Höhe erhob, dessen 
Spitze mit vier grossen Kugeln von vergoldetern Erze 
geschmückt war. jIm Innern der dicken Mauern zieht sich 
eine, auch zum Hinaufreiten geeignete Rampe bis zu der 
Plattform. Das Aeussere dieser Mauern ist am untern 
Theile in regelmässigen Lagen von Quadern erbaut und 
unverziert, weiter oben dagegen durch horizontale und 
senkrechte glatte Mauerstreifen auf jeder Seite in zwei 
Stockwerke und in jedem in drei hohe und schmale vier- 
eckige Felder abgetheilt. Das mittlere dieser schlanken 
Abtheilungexi enthält ein Fenster, die beiden äussern sind 
mit einer feinen rautenförmig-verschlungenen Verzierung 
gefüllt, welche von kleinen Säulen und deren Bogen auf- 
steigt. Die Fenster und Stockwerke haben, da. jene durch 
die Abschrägung der innern Rampe bedingt sind, auf den 
verschiedenen Seiten des Thurmes verschiedene Höhe; 
indessen bemerkt man diese Ungleichheit wenig, und das 
ganze Werk macht vielmehr einen sehr wohlthätigen, 
einfachen und geregelten Eindruck. In den Details finden 
wir hier die Formen des altarabischen und des byzanti- 
nisirenden Styls fast verschwunden, bis auf wenige Re- 
miniscenzen. Die kleinen Säulen haben zwar noch korin- 
thische Kapitale, aber statt der gedrückten Gestalt, eine 
zierliche schlanke Form, die Bogen statt der schwerfälli- 
gen weiten Kreisform den Charakter des Spitzen, doch 
so, dass sie niemals eigentliche und einfache Spitzbogen 
darstellen, sondern oben und an ihren innern Seiten mit 
mannigfach wechselnden kleinen Bogen, wie weiche Stoffe
	        
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