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Die
Araber
in
Spanien.
Das elfte Jahrhundert war ein weniger glückliches
für die spanischen Araber. Innere Zwietracht und die
Angrilfe der christlichen Ritter, unter denen im Laufe die-
ses Jahrhunderts der grosse Cid Campeador aufstand,
vernichteten bald die Macht der Kalifen von Cordova.
Einzelne Gewalthaber
sich in verschiedenen Geä
machten
genden selbstständig, bis endlich der Almoravide Yussuf
ben 'l'eschiin, welchen der Ilerrscher von Sevilla zum
Beistande gegen die Christen angerufen hatte, den gräss-
ten Theil des arabischen Spaniens sich unterwarf und von
Marocco, seiner Hauptstadt, aus beherrschte. Wie es
scheint, waren diese Mauren den spanischen Arabern an
Bildung nicht überlegen, wenigstens nicht in der Archi-
tektur, vielmehr bedienten sie sich i) auch in ihrer Hei-
math fortan andalusiseher Baumeister und Arbeiter. Die
YVirkung dieser veränderten Sachlage war daher keines-
weges, dass die Formen und 'l'raditionen aus anderen
muhamedanischen Gegenden in Spanien wiederum Eingang
fanden, wohl aber wurde dadurch der Zusammenhang mit
der, jetzt freilich auch immer mehr sinkenden byzantini-
schen Kunst unterbrochen, und der angeborne Sinn der
Einheimischen konnte sich nun freier entwickeln. Auch
mangelte ihnen dazu ungeachtet der beständigen Kämpfe
mit ihren Glaubensgenossen und mit (len Christen keines-
Weges die Musse und Gelegenheit; denn diese Kämpfe
wurden mit ritterlichem Geiste und von kleinen Schaaren
ausgefochten, sie gestatteten an manchen Stellen fried-
lichen Verkehr und selbst fi-euxldliehe Berührungen der
Kämpfenden. Von der Eroberung an hatten die Araber
mit der ihnen eigenthünllichen Gewandtheit die Vortheile
des
Girault a. a. O.
Jahrhunderts.
nach
Fibu
Said ,
einenl
Schriftsteller