Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Heliopolis 
und 
Pglmyra. 
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Formen ungehindert Eingang. Im Osten dagegen hatte 
man schon frühe, wie wir an manchen Beispielen sehen, 
die edle, einfache griechische Architektur durch manche 
Zusätze, durch eine Erweiterung und Vermehrung der 
Verzierungen voller, üppiger, schwiilstiger behandelt. S0 
war es schon anfangs; je mehr aber, auch im übrigen 
römischen Reiche, die Bedeutung der architektonischen 
Glieder in Vergessenheit gerieth und das Streben nach 
zwecklosem Reichthum um sich griff, desto freier liess 
man. sich im Orient darin gehen. S0 zeigen uns denn 
auch die Bauten von Heliopolis und Palmyra und einige 
andere ähnliche Monumente des Orients 3') durchweg sol- 
che Veränderungen, und lassen uns ungewiss, wie viel 
davon dem Geiste des Landes, wie viel der späten Ent- 
stehungszeit zuzuschreiben sei. Vieles haben diese Bau- 
ten mit den übrigen römischen gemein; die vorherrschende 
Anwendung der korinthischen Ordnung, der Missbrauch 
der Verkröpfungen, die Häufung von bildlichen und ar- 
chitektonischen Verzierungen am Gebälk, die Verbindung 
von läragsteinen und Zahnschnitten. Hier aber hat über- 
dies der Fries häufig eine runde Ausbauchung, für die 
schwülstige, üppige Richtung eine recht charakteristische 
Gestalt. Die Unteransichten der Architrave und des 
'l'hürsturzes sind mit Bildwerk, die Deckenfelder mit gec- 
metrischen Figuren, Kreisen, Ovalen, eckigen Feldern 
aller Art bedeckt. Die Säulen stehen gewöhnlich nicht 
auf einer fortlaufenden Fläche, sondern auf einzelnen 
YVürfeln; an ihren Stämmen Kragsteine um Bildsäulen 
zu tragen. Halbsärllen oder Pilaster sind auf andre Pilaster 
i) Höchst wichtig sind xmlnlentlich die Ueberreste der Stadt 
Petra im steinigen Arabien, freistehende Gebäude und Grotten. S. 
Läon de Laborde, Voyage de PArahie Petree.
	        
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