Der
Palast
Zahra.
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noch nicht wahrzunehmen, und ohne Zweifel waren die
minder bedeutenden Gebäude dieser Epoche noch einfacher.
Man findet in manchen Gegenden von Spanien und auf
den benachbarten Inseln mehrere mit ähnlichen Formen,
namentlich mit der Verbindung der antiken Säule und des
korinthischcn Kapitäls mit dem Hufeisenbogeil, welche
man daher dieseryFrühzeit zuschreiben kanniii).
Bald darauf urandte sich die unruhige 'l'hätigkeit der
Araber zu Eroberungen andrer Art; die Neigung auf An-
eignung der Kenntnisse und geistigen Vorzüge der römi-
schen Vorzeit und Gegenwart, machte sich wie im Orient
unter den Abbassiden auch bei den spanischen Arabern
geltend. Die mächtigen Kalifen des westlichen Reiches
traten nun ebenfalls mit den christlichen Beherrscllern von
Byzanz in Verbindung. Schon im Jahre S22, dann wieder
im Jahre 850 sah Cordova glänzende Gesandtschafteu der
oströmischen Kaiser, welche reiche Geschenke, Werke
der Kunstfertigkeit jener Gegenden mit sich brachten.
Es konnte nicht fehlen, dass die empfänglichen Mauren
bald diesen Luxus des byzantinischen Hofes sich anzueig-
nen strebten. Unter der Regierung Abdelrahmarfs III.
(912-961) erreichte der Glanz von Cordova die höchste
Stufe; er, der den Titel des Beherrschers der Gläubigen
annahm, den seine Vorfahren den alteirKalifen des Orients
gegönnt hatten, wollte auch in dem Glanze seiner Paläste
und in der Ausstattung seiner Moscheen den mächtigsten
Fürsten nicht nachstellen. Mehrere Städte seines Reichs
erhielten Verschönerungen, aber die höchste Pracht behielt
ß) So in den Bädern von Granada, Palmu in Mayorca, Cordovza,
Valcucia, Barcelona und an einenn Thore zu Toledo. Die Bäder von
Girona scheinen dagegen nicht, wie man angenommen hat, nmuriscluen
Ursprungs. Girault Essai, S. 58. (T.