Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Die 
Moschee 
ZU 
Cordova. 
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führte. Hier sind nämlich an denWandpfeilern über den 
Kapitälen Pilaster von weissem Marmor angebracht, an 
ihrem Stamme mit einer Zeichnung von Rauten, Zickzack 
und senkrechten Gliederungen verziert und mit flachen 
Kapitälcn gekrönt. Die Bogen bestehen auch hier wie in 
den andern 'l'heilen des Gebäudes aus wechselnden Lagen 
von Ziegeln und Steinen, sind aber bunter verziert. Der 
höchste Reichthum entwickelt sich endlich in der Kiblah, 
deren Ausschmiickung zufolge einer erhaltenen Inschrift 
von dem Kalifen Hakem im Jahre 965 vollendet wurde. 
Hier betritt man zunächst eine Vorhalle, mit einer halb- 
kugelförmigen Kuppel, welche in ihren Ecken auf einer 
Verbindung von kleinen Kreisbogen ruht. Die südliche 
WVand dieser Vorhalle ist besonders reich geschmückt 
und leuchtet von Mosaikarbeiten, Marmorstücken und ver- 
goldeten Säulen. In der Mitte dieser VVand führt eine 
'l'hüre, an welcher vier Säulen von kostbarem Marmor 
den Hufeisenbogen tragen, in das iunerste lleiligthum , 
wo der Koran aufbewahrt wurde; dies ist klein, von 
achteckiger Form und mit einer muschelförmigen Kuppel 
aus einem Steinblock von etwa 17 Fuss im Durchmesser 
bedeckt. seitwärts zur Rechten und Linken jener Vor- 
halle befinden sich zwei andere Kapellen, minder glänzend 
wie jene verziert, aber dennoch von grosser Eleganz. 
In diesen reicher ausgeschmiickten Theilen erkennen 
wir schon die Spuren eines andern Geschmacks, als der 
war, welcher bei der Gründung der Moschee durch Ab- 
delrahman herrschte. Bei dieser schloss man sich sieht-- 
bar an das Vorbild römischer Bauten an, und wich nur 
da ab, wo es die Unbekanntschaft der arabischen Meister 
mit den Regeln einer soliden Construction oder die ver- 
änderten Bedürfnisse mit sich brachten. Nur an solchen
	        
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