Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Spanien. 
freien Bogen doppelt übereinander, dann die (lunkelglän- 
zenden Balken des Dachstuhls, dies Alles aber mit wech- 
selnden durchsichtigen und undurchsichtigen Theilen bei 
der umerhältnissmässig geringen Höhe von etwa vier- 
unddreissig Fuss und in der schwachen Beleuchtung, die 
in den vordern-Theilen nur durch die offenen Thüren und 
durch die Steinarbeit der Luftfenster, an den südlichen 
heiligen Orten aber unterhalb der Kuppeln etwas stärker 
hineindrang, und die entfernten Stellen ungleich und matt 
durchschien. Diese ganze Anordnung versinnlicht auf 
eine sehr derbe Weise den bildlosen Cultus des Islam. 
in welchem das Auge keine Befriedigung erlangen son- 
dern nur das Ohr auf die Stimme des Imam lauschen und 
die innere Sammlung des Gemüthes zu dem vorgeschrie- 
benen Gebete nicht erschwert werden sollte. Aber den- 
noch ist schon der Anfang zu jener phantastischen Rich- 
tung, zu dem Wohlgefallen an scharfen Contrasten und 
überraschender Entwickelung der Formen gemacht; in 
den wunderlichen Bogen, welche sich übereinander frei 
erheben und in dem Gold- und Farbenglanze der Decke, 
welcher hindurchschimmert. Sehr merklich musste dieses 
phantastische Element hervortreten, wenn die Gläubigen 
sich nach Sonnenuntergang und vor 'l'agesanbruch zu den 
bestimmten Stunden des Gebetes einfanden und nun viele 
tausend Lampen ein glänzendes Licht auf die wechseln- 
den Bogen und die funkelnde Decke ausstrahlen liessenii). 
Reicher geschmückt als die andern Schiffe ist das, 
welches vom Haupteingange zu" der Halle des Gebetes 
 Die Sorge für die helle Beleuchtung war ein Gegenstand. 
an welchem die Nachfolger des Erbauers ihre Freigebigkeit übten, 
die Zahl der Lampen wird auf sieben- bis zehntausend angegeben, 
und Almanzor, der Erweiterer der Moschee, fügte noch eine Stifhmg 
für eine beträchtliche Zahl von Wüichskerzen hinzu.
	        
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