Die
Moschee
Zll
Cordova.
387
Die Aussenmauern, wegen der Ungleichheit des Bo-
dens theilweise auf einem Unterbau ruhend, sind von
verschiedener Dicke und theils von Steinen oder Ziegeln,
theils aus einer Mischung von Erde, Steinen und Kalk
errichtet a). Sie werden von thurmartigen Strebepfeilern
verstärkt und sind mit Zinnen gekrönt, welche das Dach
verdecken. An der Südseite entsprechen die Strebepfei-
ler der Zahl der Säulenreihen, so dass sie offenbar als
WViderlage der Bogen dienen sollten; in Osten und Westen
sind nur zehn Strebepfeiler in bei weitem grösserer Ent-
fernung von einander, zwischen Welchen dann die 'l'hüren
und die Luftfenster angebracht sind. Die Thüren sind
von einfach viereckiger Form mit Marmorpfosten, über
ihnen ein Hufeisenbogen. Die, Fenster haben Säulen an
den Seiten, sind mit Steinen von durchbrochener Arbeit
gefüllt und ebenfalls mit Hufeisenbogen gedeckt. Alle
diese Bogen sind mit keilförmigen, dem Radius entspre-
chenden, Sculpturen verziert. Der Schmuck eines Frieses
mit Koraninschriften, welcher in den spätem Moscheen so
gewöhnlich ist, fehlt hiernach, aber ungeachtet der mässi-
gen Höhe macht das Aeussere durch seine langen, ein-
fachen Linien und durch den Ausdruck von Solidität noch
immer eine bedeutende Wirkung.
Höchst wunderbar dagegen ist der Anblick des. In-
nern. Man denke sich diesen unermesslichen Wald von
Säulen im)
in
ihren
sich
durchschneidenden
Reihen ,
die
Dieses schwache Material umrde von den Arabern oft ange-
wendet und ist noch jetzt in Spanien unter dem Namen: Tapia be-
kannt. Girault, Essai.
M) Die Zahl ist nicht ganz festgestellt, weil einzelne Säulen
an vielen Stellen fehlen und durch andre Constructionen ersetzt sind.
Die arabischen Schriftsteller geben sie bis auf 1400, die neuem ge-
wöhnlich auf S50 an. Eine gute Abbildung des Innern findet- sich
auch in Chapuyls Moyen age pitloresqixe n. 115.
2m