Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Architektur 
des 
Verfalls. 
willkürliche Zölle erhob und die gegen ihn gesendeten 
römischen Heere schlug. Seine Wittwe, die berühmte 
Zenobia, setzte dies angefangene WVerk der Herrschaft. 
mit bewundernswürdiger Kraft fort, bis endlich Kaiser 
Aurelian sie überwand, und die Königin des Orients 
auf ein kleines Landgut in Italien verwies.  Der Stadt 
wurde ihre Bedeutung zunächst erhalten; Aurelian stellte 
mit heidnischer Pietät den grossen Tempel des Sonnen- 
gottes, der bei der Einnahme gelitten hatte, wieder her, 
und auch unter den spät-ern Kaisern wird Palmyra noch 
als ein bedeutender Gränzplatz gegen die Parther er- 
wähnt; vielleicht erst in den verderblichen Kriegen der 
Araber wurde sie verödet und liegt jetzt unbewohnt, nur 
von wilden Beduinenstämmen benutzt. Unter diesen weit- 
ausgedehnten Ruinen findet man kolossale Tempel, I-Ial- 
len, Märkte, Wasserleitungen, Denkmäler; vor Allem 
grossartig ist ein Säulengang, der die Stadt in der Mitte 
durchschneidet, von gewaltiger Länge, in vier Reihen ko- 
rinthiseher Säulen, mit einer mittlern Strasse für Wagen 
und zwei Seitenwegen für Fussgänger. Nach den auf- 
gefundenen Inschriften sind sämmtliche Bauten aus der 
Aera der römischen Kaiser, die meisten aus späterer 
Zeit, die praehtvollsten wahrscheinlich unter der Regie- 
rung des Odenatus entstanden. 
Es ist nicht zu bezweifeln, dass der griechisch-römi- 
sche Styl bei seiner Verbreitung überx das weite Gebiet 
des Reichs in den entfernten Gegenden durch den Ein- 
fluss des Klimas, hergebraehter Formen und eines andern 
Geistes mannigfach umgestaltet wurde. Vor allem im 
Orient. In den oeltischen Ländern, wo keine ältern Bau- 
ten, wo überhaupt nur schwache und kraftlose Anfänge 
der Civilisation vorhanden waren, Fanden die rönaischen
	        
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