Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Die 
Moschee 
Zll 
Cordova. 
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zu wetteifern, und die Eile des Baues, die Unerfahrenheit 
seiner arabischen und die Gewmllrilieit der einheimischen 
Arbeiter machte es rathsam, sich aus den Fundgruben 
römischer Bauwerke fertige Materialien anzueignen, und 
bei der Ergänzung des Bedarfs diesen Vorbildern zu fol- 
gen. Aus seinem ganzen Gebiete, von Kairovail bis 
Narbonne, und vielleicht auch durch die Gefälligkeit der 
byzantinischen Kaiser aus entferntern Gegenden, wurden 
antike Säulen herbeigeschafit, und an den Kapitälen, 
wenn man nicht auch solche vorfand, die Form der ko- 
rinthischen oder römischen nachgeahmt. Unter seinem 
Sohne Hescham war das grosse Werk vollendet. Später 
unter der vormundschaftlichen Regierung E1 Mansufs für 
den jungen Kalifen Hescham II. (976-1001) wurde, weil 
dieser erste Bau für die Bevölkerung der Residenz und 
den Zufluss der Gläubigen nicht mehr zu genügen schien, 
eine Vergrösserung beschlossen. Weitere Verschönerun- 
gen und Ausschmückungen des Heiligthums kamen durch 
andre maurische Fürsten hinzu, aber schon im J. 1146 
wurde die Stadt wieder von den Christen erobert und 
blieb fortan in ihrem Besitze. Nunmehr zum christlichen 
Dome geweiht wurde die vormalige Moschee durch die 
Einrichtung eines Chores verändert, und noch später im 
sechszelnmten Jahrhundert unter Karl V., da die allzu- 
weiten Räume den christlichen Gewohnheiten zu wenig 
entsprachen, durch Fortnahme einzelner Säulen und Ein- 
fügung von Wänden in der Mitte des grossen arabischen 
Tempels eine eigene Kirche errichtet, welche, da ihr 
Altar nach christlichem Gebrauche in Osten liegt, sich 
in der Breitenriehtung der Moschee erstreckt. In diesem 
Zustande ist das Gebäude noch jetzt erhalten und giebt 
uns , da diese Veränderungen meistens sehr kennbar
	        
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