Die
Moschee
Zll
Cordova.
383
zu wetteifern, und die Eile des Baues, die Unerfahrenheit
seiner arabischen und die Gewmllrilieit der einheimischen
Arbeiter machte es rathsam, sich aus den Fundgruben
römischer Bauwerke fertige Materialien anzueignen, und
bei der Ergänzung des Bedarfs diesen Vorbildern zu fol-
gen. Aus seinem ganzen Gebiete, von Kairovail bis
Narbonne, und vielleicht auch durch die Gefälligkeit der
byzantinischen Kaiser aus entferntern Gegenden, wurden
antike Säulen herbeigeschafit, und an den Kapitälen,
wenn man nicht auch solche vorfand, die Form der ko-
rinthischen oder römischen nachgeahmt. Unter seinem
Sohne Hescham war das grosse Werk vollendet. Später
unter der vormundschaftlichen Regierung E1 Mansufs für
den jungen Kalifen Hescham II. (976-1001) wurde, weil
dieser erste Bau für die Bevölkerung der Residenz und
den Zufluss der Gläubigen nicht mehr zu genügen schien,
eine Vergrösserung beschlossen. Weitere Verschönerun-
gen und Ausschmückungen des Heiligthums kamen durch
andre maurische Fürsten hinzu, aber schon im J. 1146
wurde die Stadt wieder von den Christen erobert und
blieb fortan in ihrem Besitze. Nunmehr zum christlichen
Dome geweiht wurde die vormalige Moschee durch die
Einrichtung eines Chores verändert, und noch später im
sechszelnmten Jahrhundert unter Karl V., da die allzu-
weiten Räume den christlichen Gewohnheiten zu wenig
entsprachen, durch Fortnahme einzelner Säulen und Ein-
fügung von Wänden in der Mitte des grossen arabischen
Tempels eine eigene Kirche errichtet, welche, da ihr
Altar nach christlichem Gebrauche in Osten liegt, sich
in der Breitenriehtung der Moschee erstreckt. In diesem
Zustande ist das Gebäude noch jetzt erhalten und giebt
uns , da diese Veränderungen meistens sehr kennbar