Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Charakter 
ihrer 
Architektur. 
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Innern gelangt man wieder durch einen länglichen Vorsaal 
in eine hohe, ursprünglich mit einer Kuppel '74) gedeckte 
Halle, welche in der Mitte des Gebäudes liegend, ein 
Viereck mit drei Vertiefungen bildet, und prachtvoll ge- 
schmückt ist. Dieser Saal ist der wesentlichste 'l'heil des 
Gebäudes, an den sich nur einige kleine Gemächer an- 
schliessen; das Ganze war daher gewiss nicht zur Be- 
wohnung bestimmt, sondern diente nur zu Festlichkeiten. 
Es War von mehrern Pavillons umgeben, von denen nur 
noch einer erhalten ist; er ist vierseitig, ganz offen, 
mit hohen Spitzbogen auf jeder Seite, oben von einer 
Kuppel gedeckt, und enthielt einen Springbrunnen. Wir 
befinden uns daher deutlichst auf" dem Schauplatze reicher 
Gartenfeste mit allem orientalischen Luxus. 
Diese Gebäude, die einzigen, Welche uns über die 
Kunst der Araber in Sicilien Auskunft geben, stehen (wie 
wir weiterhin uns überzeugen werden) den maurischen 
Bauten von Spanien nicht so nahe, wie denen von Kairo. 
Sie haben die solidere Bearbeitung des Materials, die 
langen Abtheilungen der einfachen hohen Mauer mit die- 
sen gemein. Noch mehr deutet der Spitzbogen darauf 
hin, der in der Zisa noch nicht völlig entwickelt, mehr 
in einer leichten Ueberhöhuilg des Rundbogens, in der 
Cuba dagegenlznrar aus zwei Kreisstücken gebildet ist, 
aber doch in der eigenthümlichen, von der abendländi- 
schen abweichenden Construction, welche sich auch in 
Aegypten findet. Dennoch erinnern diese langen, regel- 
mässigen Spitzbogen an manche Gebäude des christlichen 
i) Cuba heisst Kuppel und die vorhandenen Ueberreste der 
Eckwölhnmg gestatten wohl eine solche anzunehmen. Nach der Form 
des Spitzbogens, so wie nach der der Schriftzüge hält man die Cubn 
für etwas jünger als die Zisa. Girault a. a. O. p. 90.
	        
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