Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Die 
Lustschlösser 
Zisa 
und 
Cubm 
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In den langen und wilden Kämpfen, Welche der Er- 
oberung vorhergirlgen, waren ohne Zweifel die meisten 
Prachtbauten der arabischen Emire zerstört; Roger selbst 
spricht in einem seiner Diplome von den weiten und zer- 
streuten Ruinen der Schlösser, der Städte, und der pracht- 
vollen, mit wunderbarer Kunst erbauten Paläste, welche 
dem Luxus der Saracenen gedient hätten  Glücklicher- 
weise sind aber wenigstens zwei nicht unwichtige Ge- 
bäude erhalten, an welchen wir den Styl dieser Araber 
mit Sicherheit kennen lernen, die Paläste Zisa und Cuba, 
beide in der Nachbarschaft von Palermo. Auch bei die- 
SGI] 
Bauten fehlt 
es uns zwar an urkundlichen Nachrichten 
über ihren Ursprung, aber die alterthümlichexl Buchstaben 
der arabischen Insehriften und die architektonische Ver- 
schiedenheit mancher normännischen Zusätze in Vergleich 
mit den Haupttheilen der Gebäude lassen keinen Zweifel 
darüber aufkommen, dass diese schon vor der Eroberung 
bestanden haben äiii), und machen es wahrscheinlich, dass 
sie in der Zeit der höchsten Blüthe von Palermo, im 
10. Jahrhundert, errichtet sind. 
Das bedeutendste beider Monumente ist die Zisa, 
ein Lustschloss in der Mitte eines weiten Gartens, etwa 
 Girault de Prangey a. a. O. pag. 94. nach Pirri Sicilia sacru 
I. 695.   wpalatiorum suorunn studio mirabili compositorunl,  
v-Saracenorum, quorum usibus superliuis haec deserviebantß 
H) Dass Romualdo Salernitano, (T 1181) zurar unter dem Namen 
Lisa, aber mit deutlicher Beschreibung der Zisa, von einem Palaste 
spricht, den Wilhelm lI. bei Palermo errichten liess, kann kein Be- 
denken erwecken, da die Herstellung des verlassenen, saracenischen 
Palastes von dem bischöflichen Chronikschreiber sehr leicht mit. einem 
Neubau verwechselt werden konnte. Vergl. übrigens Girault a.a. O. 
S. 78 nble, und über beide Schlösser im Allgem. H. Gally Knight 
Saracenic und Norman remains in Sicily, so wie Hittorf et Zunth, 
Archit. moderne de la Sicile, Paris 1836.
	        
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