Die
Araber
in
Afrika.
Afrika
Sißilißll-
und
Baldmach der Eroberung von Aegypten drangen die
arabischen Heere auch in die westlichen Theile der rö-
mischen Besitzungen in Afrika vor. Sie besiegten nicht
bloss die Statthalter und Heere der byzantinischen Kaiser,
sondern auch in längerem und verderblichem Kampfe die
Ureinwohner des Landes, die mauretanischen Stämme,
welche von den Römern zurückgedrängt aber nicht über-
wunden aus ihren Gebirgsthälern herabkamen. Ein Ver-
nichtungskrieg begann, welcher mit der Verödung des
Landes und mit dem gänzlichen Verschwinden der Ein-
gebornen oder ihrer Aufnahme in die Reihen des sieg-
reichen Volkes endigte , und den Nachkommen, den
maurischen Arabern, den wilden und unstiiten Zug zu-
rückliess, welcher ihnen noch jetzt geblieben ist Diese
entfernten Gegenden konnten nicht lange im Gehorsam
der Kalifen des Orients bleiben, bald erhoben sich selbst-
ständige Dynastieen, welche das Land in mehrere ver-
schiedene Reiche theilten. Die wichtigste Stadt dieser
Gegenden war Kairovan, im Innern des Landes unfern
Tunis, eine Gründung der Araber, noch jetzt, obgleich
minder bedeutend und der spätem Residenz Tunis nach-
stehend, im Besitze einer als reieh und prachtvoll he-
rühmten Moschee, die vor allen andern der Barbarei heilig
gehalten AVifd, in welche aber unsre Reisenden noch nicht
einen der acht Localpunkte, in welchen er die gesammte Bangeschichte
concentriren zu können meint. Indessen ist auch er mit allen stimm-
fähigen Schriftstellern der jetzigen Zeit darin einverstanden, dass die
germanische Architektur jedenfalls eine neue Schöpfung enthalte und
nicht (wie man wohl früher gethan) gradezu als eine_Ableitung der
arabischen angesehen werden könne. Vergl. besonders Hittorf a. a. O.
ü) Nur in den Gebirgen des Allas haben sich in den Berbern
oder Kabylen noch Abkömmlinge jener alten Stämme erhalten.