Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

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Die 
Araber 
in 
Aegypten. 
Nische von gewaltiger Höhe, deren senkrechte Wand- 
pfeiler sich oben zu einem gradlinigen Winkel gegen 
einander neigen, der nur an seiner Spitze durch eine kreis- 
förmige Gestalt geschlossen ist. Der obere Theildieser 
Nische ist wieder mit der stalaktitenartigen Wölbung ver- 
ziert. Ungeachtet der auffallenden Gestalt des ganzen Por- 
tals (es gleicht etwa. dem Durchschnitte eines Thurmes 
mit spitzem Dache und einem Knopfe auf demselben) 
macht es durch seine schlanke Höhe und den reichen 
Schmuck eine vortheilhafte Wirkung.  
Der Styl dieser und einiger andern Gebäude Kairos 
hat durch seine Einfachheit etwas Grossartiges, allein 
diese Einfachheit streift doch auch wieder an Leerheit. 
Sie geht nicht hervor aus der harmonischen Ausbildung 
architektonischer Details, sondern eher aus einem Mangel 
aller bestimmten baulichen Glieder. Zwar herrscht die 
Bogenform vor , aber sie ist nicht zur Ueberwölbung gan- 
zer, fortlaufender Räume ausgebildet, die flache Decke 
contrastirt mit diesen niedrigen Gängen in viel höherm 
Maasse als bei den hohen Schilfenl der altchristlichen 
Kirchen. 
Auch 
sieht 
man 
nicht selten 
an 
der 
Art 
wie 
die Bogen eingefügt sind, dassder Charakter dieser Form 
nicht verstanden ist, dass man sie nur als eine zufällige 
Füllung des Wandraums oder als eine auch auf andere 
Weise etwa durch Kragsteine leicht zu verschaifende 
Unterstützung der Deckbalken braucht. Bei den ältern, 
spitzen Bogen tritt dies nicht so deutlich hervor, unver- 
kennbar dagegen da, wo über den Säulen senkrechte Stän- 
der bis zum Deckbalken aufsteigen und nun zwischen 
denselben ein flacher Bogen eingefügt ist. Der Bogen ist 
also bloss eine Abwechselung gegen die dürftige Einför- 
migkeit der nothwendigen Formen. Auch waren diese
	        
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