Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

Moscheen 
VOH 
Kairo. 
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des zwölften Jahrhunderts, aber die Kuppel ist von Eck- 
wölbungen in jener oben beschriebenen tropfsteixlähxmliclmexm 
Form gestützt, so dqss sich arabische und abendländische 
Elemente mischen. 
Die 
reichste 
und 
bedeutendste 
Moschee 
VOII 
Kairo 
ist die des Sultan Hassan (Melik- el-Nasry, gegründet 
1356, 758 d. Hedsch.) schon frühe im Orient hochberühmt, 
so dass ein angesehener arabischer Schriftsteller (Mag- 
ryzy) versichert, kein anderes Gebäude des Islam könne 
sich diesem an Höhe, Grösse und Schönheit vergleichen. 
Obgleich an die übliche Form der Moscheen sich an- 
schliessend, macht sie doch einen sehr abweichenden Ein- 
druck. Sie besteht nämlich auch aus einem viereckigen 
Hofe, aber dieser Hof ist nach Verhältniss bedeutend klei- 
ner als in den ältern Moscheen; auch ist er" nicht von 
Säulenhallen, sondern von festen Mauern umgeben, in 
welchen sich nur auf jeder Seite eine Art von Saal öffnet, 
so dass die Gestalt eines Kreuzes entsteht. Die Räume 
zwischen den Armen dieses Kreuzes und den viereckigen 
Aussenmauern sind zu kleinem Gemächern verwendet. Im 
Hintergrunde der bedeutendsten und tiefsten jener Hallen 
ist die Nische des Gebetes, von einer hohen Kuppel über- 
deckt. Der Anblick dieses Hofes mit seinem einfach 
hohen, aber durch Koraninschriften und Ornamente in den 
glänzendsten Stoßen reich verzierten Wänden macht einen 
wohlthätigen und feierlichen Eindruck; es liegt etwas 
darin, was an die Würde altägyrptischer Architektur er- 
innert. Auch das Aeussere ist sehr mächtig und imponi- 
rend; und die hohen Wände durch lange senkrechte Ein- 
schnitte abgetheilt und mit einem kräftigen Gesimse ge- 
krönt erinnern ebenfalls an Altägyptisches. Ganz unge- 
wöhnlich ist die Form des Portals; es bildet eine schlanke
	        
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