Früheste
Bauten.
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selbst f). Diese noch immer sehr einfache Moschee bie-
steht aus einem vielseitigen Portikus, mit grader Decke,
welche von Pfeilern und Bogen getragen wird; die Haupt-
seite hat die Tiefe von fünf, jede der drei andern die von
drei Pfeilerreihen. Die Pfeiler sind viereckig, haben aber
an jeder Ecke eine Halbsäule ohne Basis mit ziemlich
plumpen Kapitälen, theils in ausgebauchtei- Form, theils
bloss cyliildrisch, nur durch einen Rundstab und durch
eine flache Verzierung angedeutet; die Bogen haben wie-
derum die Form eines einfachen Spitzbogens. Das Ganze
gleicht, abgesehen von dem Mangel der Kreuzgewölbe,
so ziemlich dem Kreuzgange eines christlichen Klosters.
Diese in Kairo nicht ungewöhnliche Gliederung der Pfei-
lerm) entstand wohl durch die Verbindung der antiken
Säule, welche die Araber an den römischen und byzan-
tinischen Bauten fanden, mit dem ihnen wohlbekannten
Pfeiler; sie zeigt, dass sie sich hier an einen andern
Styl anschlossen als in Persien.
In den spätern Moscheen, wie in den Privatgebäuden,
wechseln diese Formen, Säulen und Pfeiler, spitze und
runde Bogen, ohne dass die eine derselben die Oberhand
gewann. Oft linden sich auch auf den runden Säulen-
stämmen grade Balken, wenn auch nicht unmittelbar auf-
liegend, sondern auf einem würfelförmigen oder höhern
4) Nach Wvilkinsonx bei v. Hammer in den Wien. Jahrb. Bd. 81.
8.70. weiset die kufische Inschrift von Ibn Tulun auf das Jahr 879
n. Chr. Geb. (26ä d. Die des Nilmessers, eines brunneuartigen
Baues führt auf d. J. S21. Däscr. de PEg. XV. p. 393 und Kugler
Handb. S. 407.
Girault de Prangey a.a. O. 5.85. S. übrigens Zeichnungen
der Moschee in der Descr. de PEg. Etat moderne pl. 29-31, und
historische Nachrichten über dieselbe tome XVIII. p. 307. tT. Einer
Sage zufolge soll ein christlicher Baumeister daran beschäftigt ge-
wesen sein.