Kairo.
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Waschungen, acht- oder viereckig, mit einer Kuppel sich
erhebt. Gewöhnlich sind die Säulenhallen des Gebethauses
offen, wie die der andern Seiten, manchmal aber durch
hölzerne Pforten, ähnlich wie an dem vielsäuligen Raume
der altägyptisehexi Tempel geschlossen,
Kairo oder Musr, der Sitz der fatimidischen Kali-
fen, im zehnten Jahrhundert gegründet, eine der grössten
und bedeutendsten Städte des Orients, enthält auch die
wichtigsten Werke der arabischen Architektur in Aegyp-
ten. Charakteristisch ist schon das Aeussere der Stadt
und die Einrichtung der Wohnhäuser. In den engen und
finstern Strassen, in welchen der rege Verkehr des wich-
tigen Handelsplatzes sich drängt, zeigen sich die Häuser
schmucklos und festungsartig; mit starker, eisenbeschla-
gener Thiir, im untern Stockwerk, wenn nicht Kaufläden
darin angebracht sind, mit kleinen vergitterten Fenstern,
so hoch, dass selbst ein Reitender nicht hineinsehen kann,
im obern mit heraustretenden Erkern, welche die Gasse
noch mehr bescliatten. Auch an diesen Erkern sind die
F enster
vorn und
an
beiden Seiten
hölzernem Gitter-
mit
werk verschlossen, so dass der Luftzug durchdringt, das
einfallende Sonnenlicht aber hinlänglich gebrochen wird.
Im Innern dagegen zeigt sich der Reichthum und Luxus
des Bewohners; der geräumige Hof, mit verschiedenfar-
bigem Marmor oder andern Steinen in wechselnden Mu-
stern gepflastert, mit einem Springbrunnen versehen, ist
von offenen Säulenhallen und von den Thüren, die ins In-
nere führen, umgeben. Nach dem Hofe zu gehen dann
die meisten Fenster der Wohnstuben, wiederum vortretend
und mit Holzgittern verschlossen. Gemächlichkeit, Ab-
sonderung und Sicherheit sind die wesentlichen Ansprüche,
welche die orientalische Sitte an diese Wohnhäuser macht.