Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Altchristliche und muhamedanische Kunst (Bd. 3 = [2], Bd. 1)

362 
Die 
Araber 
in 
Aegypten. 
lässig begründeten genauen Geschichte der arabischen 
Architektur gediehenf). S0 viel jedoch sehen wir schon 
mit Bestimmtheit, dass der Styl, welcher sich hier ent- 
wickelte, wenn auch verwandt, doch abweichend von dem 
der persischen und indischen Bauten ist. Die Kuppeln 
haben hier mehr die einfache Kugelform beibehalten, sie 
sind meist unverziert oder nur kiirbisartig gestreift. Der 
Kielbogen und der Hufeisenbogen sind, besonders in ältern 
Bauten, selten, dagegen kommt, und wie es scheint schon 
von sehr früher Zeit her, der Spitzbogen häufig vor, 
zuweilen in einfacher Form wie im Abendlande, gewölm- 
licher gedrückt, als blosse Ueberhöhung des Rundbogens. 
Die Bogen ruhen nicht bloss auf einfachen Pfeilern, son- 
dern auch auf Säulen oder auf gegliederten, an den Ecken 
mit I-Ialbsäulen verzierten Mauerstücken. Auf diesen Säu- 
len findet sich zuweilen ein Würfel, wie in der byzanti- 
nischen Baukunst und ohne Zweifel aus dieser entlehnt. 
Die Minarets haben manchmal, wie in Persien und Indien, 
die schlanke kreisrunde Gestalt, doch sind sie auch öfter 
viereckig mit achteckigem oder rundem Aufsatze. Die 
Moscheen, wenigstens die ältern, bestehen aus einem 
offenen Hofe, an welchem die Seite des Hauptheiligthums 
sich nur durch mehrfache Säulenstellungen vor den andern 
auszeichnet, und in dessen Mitte das Haus der Ab- 
 Die besten Quellen sind die Däseription de PEgypte, Etat, 
moderne pl. 20. ff. und Tome XVIII. 2e- purtie. Besonders darin 
Jomard, descr. de 1a: ville de Kairo. VortreElicbe Zeichnungen von 
Ornamenten giebt Hessemer in seinen Heften der varabischen und 
altitalienischerl Bauverzierungenul Die vollständige Herausgabe der 
Zeichnungen , welche dieser geistreiche Architekt von seiner Reise in 
Aegypten mitgebracht, ist ein noch unerfiillter Wunsch. Coste ar- 
chitecture arabe du Kaire, giebt bedeutendes, architektonisches Ma- 
terial, aber ohne die historische Sichtung der Restaurationen, welche 
die Gebäude in verschiedenen Jahrhunderten erhalten haben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.