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Muhanledaner
in
Indien.
glänzenden Pfauenthrone, die grosse Moschee (ebenfalls
Yamuna-Musjid genannt), vierzig andere Gotteshäuser,
Gärten, Pavillons, Bäder, öffentliche Axllagen und Paläste
der Grossen machten auch diese Stadt bald zu einem
Gegenstande der Bewunderung. Im Wesentlichen blieb
der Styl derselbe wie unter den frühem Regenten "Ü.
Von den Details dieser Bauten sind wir noch nicht
durch ausreichende Zeichnungen unterrichtet , indessen
ergeben nicht bloss die Versicherungen der Augenzeugen,
sondern auch die Ansichten, dass sie im Ganzen in einem
sehr reinen und edeln Style ausgeführt sind. Von den Bau-
ten in Bejapur unterscheiden sie sich hauptsächlich durch
einen eleganteren, Weniger kräftigen Charakter. Die star-
ken, weit ausladenden Gesimse, die wir an diesen bemerk-
ten, die kriegerischen, Bastionen gleichenden, achteckigen
oder runden Eckthürme verschwinden allmälig, die WVände
erheben sich höher und einfacher. Aber immerhin bleiben
die Formen würdig und klar, die grossen Linien der Ar-
chitektur bestimmt und ungebrochen, die Eintheilungen
ernst und von entschiedener Symmetrie. Zur feststehenden
Form wird die grosse, fast bis zur Höhe der Wand ge-
öifnete, von dem breiten Kielbogen bedeckte 'l'horöfi'nung
in der Mitte der Wand, neben welcher dann auf beiden
Seiten die Mauern durch senkrechte Wandstreifen ge-
brochen, durch horizontale Linien getheilt, und durch
Fenster oder Bogen belebt sind.
Abgesehen von den eigenthümliehen Formen der Kup
peln und dem überall durchgeführten Kielbogen haben diese
Bauten eine gewisse Verwandtschaft mit dem modern euro-
päischen Style, nicht sowohl in einzelnen Formen, als in
der geistigen Richtung, welche bei uns die Verbindung
Daniells I.
Hitler VI.